Überblick
Die Region Unterelbe von Hamburg bis zur Elbmündung ist Teil der Metropolregion Hamburg und umfasst die Stadt Hamburg, die schleswig-holsteinischen Kreise Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen sowie auf niedersächsischer Seite die Landkreise Stade und Cuxhaven. Hier grenzen zwei gegensätzliche Raumtypen unmittelbar aneinander: das flächenhaft bebaute und dicht besiedelte Stadtgebiet von Hamburg mit dem größten Seehafen Deutschlands und einer Vielzahl von Produktionsstätten, elbabwärts das landwirtschaftlich geprägte, deutlich dünner besiedelte und überwiegend ländlich anmutende Gebiet auf niedersächsischer und schleswig-holsteinischer Seite der Elbmündung.
Naturräumliche Gliederung
Auf beiden Seiten der Unterelbe liegen fruchtbare Marschgebiete, an die sich Geestflächen mit höchsten Erhebungen von 74 Metern (Silberberg) bzw. 152 Metern (Harburger Berge) anschließen. Die Geest tritt lediglich im Stadtgebiet Hamburgs (östlich von Wedel) und westlich von Cuxhaven direkt an den Strom bzw. an das Nordseewatt heran. Die Geest wird überwiegend als Acker- und Dauergrünland genutzt. Die tief gelegenen Marschgebiete sind durch einen Haupt- und Seedeich sowie durch Sperrwerke an den Mündungen der Nebenflüsse geschützt.
Sonderkulturen an der Unterelbe
Um die Großstadt Hamburg herum und entlang der Unterelbe hat sich eine Zone intensiver landwirtschaftlicher Nutzung durch den Garten- und Obstbau entwickelt. Räumliche Anbauschwerpunkte sind die Vier- und Marschlande mit Gemüse- und Blumenanbau, das Alte Land, Kehdingen sowie die Haseldorfer Marsch mit Obstbau und das Pinneberger Baumschulgebiet.
Seehäfen an der Unterelbe
Entlang der Unterelbe liegen mit Hamburg, Brunsbüttel, Cuxhaven, Glückstadt und Stade fünf Seehäfen, die sich hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Wirtschaftskraft deutlich unterscheiden. Die Stadt Cuxhaven (Bevölkerungszahl 2021: 48 318) liegt an der Mündung der Elbe in die Nordsee. Neben Hafen- und Logistikwirtschaft sowie Tourismus zählen die Land-, Ernährungs- und Fischwirtschaft sowie der in den letzten Jahren stark gewachsene Bereich der erneuerbaren Energien zu den Stärken der Wirtschaftsregion. Mit der chemischen Industrie, dem Flugzeugbau und der Entwicklung von Werkstoffen hebt sich die Hansestadt Stade (Bevölkerungszahl 2021: 47 579) von ihrem überwiegend ländlichen, von der Landwirtschaft und dem Tourismus geprägten Umland deutlich ab. Das hohe Windkraftpotenzial macht die Region als Standort von Windkraftanlagen attraktiv. Das Kernkraftwerk wurde ebenso wie die Kraftwerke in Brokdorf und Brunsbüttel abgeschaltet. Brunsbüttel (Bevölkerungszahl 2021: 12 400) hat mit seinem Hafen direkten Zugang zur Nordsee und über den Nord-Ostsee-Kanal, der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, Verbindung zur Ostsee. Von der strategisch günstigen Lage profitieren u. a. Unternehmen aus der Chemie- und Energiewirtschaft. Der Außenhafen von Glückstadt (2021: 10 700) wird als Standort für den regionalen Massen- und Stückgutverkehr genutzt. Die Autofähre zum niedersächsischen Wischhafen ist die einzige Verkehrsverbindung über die Unterelbe.
Wirtschaftsstandort Hamburg
Hamburg ist ein herausragender logistischer Knotenpunkt im Welthandel und der bedeutendste Logistikstandort in Nordeuropa. Der Hafen hat sich zu einer wichtigen Drehscheibe des globalen Handels entwickelt. Mit einem Containerumschlag von 8,7 Mio. TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist er der drittgrößte Containerhafen Europas. Die Stadt (Bevölkerungszahl 2021: 1,85 Mio.) zählt weltweit zu den führenden Standorten der zivilen Luftfahrtindustrie, für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, Medizintechnik-, Biotech-, Pharma- und Ernährungsindustrie. Hamburg ist Wissenschaftsstandort, Finanzplatz und Medienstadt mit großer Tradition und innovativen Unternehmen aus den Bereichen Online, Software und Games. Mit rund 7 Mio. Übernachtungen (Stand 2020) und rund 90 0000 Beschäftigten gehört auch die Tourismusbranche zu den wichtigen Wirtschaftszweigen Hamburgs.