Afrika - Temperaturen im Juli

Afrika - Klima und Landwirtschaft
978-3-14-100900-2 | Seite 154 | Abb. 2| Maßstab 1 : 72000000

Überblick

Der afrikanische Kontinent erstreckt sich über zwei Klimazonen: die Tropen in Äquatornähe und die Subtropen jenseits der Wendekreise. Durch den ganzjährig relativ hohen Sonnenstand und die damit verbundene starke Energiezufuhr bilden sich in Afrika keine echten thermischen Hochwinter aus. Selbst in den Hochlagen der Gebirge fallen die Monatsdurchschnittstemperaturen im Winter nicht unter 0 °C. In den Flachländern liegen die Temperaturen sogar zwischen etwa 10 °C jenseits der Wendekreise und über 25 °C am Äquator.

Ursachen der Temperaturverteilung

Die Temperaturverteilung Afrikas wird wesentlich von drei Faktoren bestimmt – der Sonneneinstrahlung, der Bewölkung und der Verdunstung, die ihrerseits unter anderem von der Höhe der Niederschläge abhängt. Theoretisch erfahren die äquatorialen Breiten die stärkste Energiezufuhr, da der Sonnenstand ganzjährig sehr hoch ist. Durch die mit der Konfluenzzone der Passate verbundene starke Bewölkung im Bereich der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) wird jedoch ein Teil dieser einfallenden Strahlung reflektiert, dies mindert die Erwärmung der Erdoberfläche. Die hohen äquatorialen Niederschläge führen darüber hinaus zu einer starken Verdunstung. Infolge des dafür notwendigen Energieaufwandes wird ein weiterer Teil der Strahlungsenergie in latente und nicht in fühlbare Wärme umgewandelt. Aus diesen Gründen treten die höchsten Temperaturen in Afrika nicht in Äquatornähe, sondern im Bereich der Wendekreise auf. Der subtropische Hochdruckgürtel führt dort durch absteigende Luftbewegungen zur Wolkenauflösung und zur Ausbildung extremer Trockenräume. Dies bewirkt eine weitgehend ungehinderte Sonneneinstrahlung, die im Sommer durch den Zenitstand der Sonne eine starke Erwärmung verursacht. Der geringe Feuchtigkeitsgehalt des Bodens und die weitgehend fehlende Vegetation, die in äquatorialen Breiten durch ihre Transpiration maßgeblich zur Verdunstung beiträgt, haben geringe Verdunstungsraten zur Folge. Dadurch kann der größte Teil der einfallenden Sonnenenergie in fühlbare Wärme umgewandelt werden; so steigen die Temperaturen im Inneren der Sahara tagsüber mitunter auf über 50 °C. Nachts und im Winter ist im Gegensatz dazu die Ausstrahlung entsprechend hoch; dies führt zu einer starken Abkühlung und extremen Temperaturgegensätzen.

Tages- und Jahresschwankungen

Die ganzjährig relativ gleichmäßige Strahlungszufuhr führt in Äquatornähe zur Ausbildung eines typischen tropischen Tageszeitenklimas. Die jahreszeitlichen Temperaturunterschiede sind dabei deutlich geringer als die zwischen Tag und Nacht. Aus diesem Grund schwanken die Temperaturen im tropischen Afrika zwischen Januar und Juli auch nur um höchstens eine Temperaturstufe. Mit zunehmender Entfernung vom Äquator nehmen die jahreszeitlichen Strahlungs- und damit auch Temperaturunterschiede zu. Jenseits der Wendekreise wird dies besonders deutlich. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken dort zum Teil um bis zu 20 °C.

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Diercke

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