Bevölkerungsdichte und Megastädte

Erde - Erde
978-3-14-100870-8 | Seite 38 | Abb. 2| Maßstab 1 : 90000000

Überblick

Die globale Übersicht über die Bevölkerungsverteilung und -dichte zeigt anhand der Farbgebung den Kontrast zwischen dicht und wenig bis gar nicht besiedelten Regionen der Erde. Erkennbar sind auch die Trocken-, Kälte- und Höhengrenzen der bewohnten Gebiete. Eine dauerhafte Besiedlung gibt es jenseits dieser Grenzen nur punktuell, motiviert zumeist durch bergbauliche oder wissenschaftliche Aktivitäten. Die tropischen Regenwälder gehören ebenfalls zu den siedlungsarmen Räumen, allerdings hat ihre Fläche in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen; Flüsse und Straßenschneisen dienen hier oft als Erschließungslinien.

Bevölkerungsverteilung und Verdichtungsräume

Gegenwärtig leben knapp 7,5 Mrd. Menschen auf der Erde. Mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung entfallen auf Asien, es folgen Afrika südlich der Sahara (16 Prozent), Nord-, Mittel- und Südamerika (13 Prozent), Europa (10 Prozent) und Ozeanien (0,5 Prozent). Innerhalb der Kontinente bzw. Subkontinente und der großflächigen Nationen zeigen sich häufig starke Kontraste zwischen Verdichtungsräumen und peripheren Gebieten. So gibt es beispielsweise in Asien im Norden eine Kältegrenze und im Westen bzw. im Inneren des Kontinents große Trockengebiete und Hochländer, die den Raum, in dem eine dichte Besiedlung möglich ist, erheblich einschränken.

Die großen Verdichtungsräume der Erde lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Zum einen gibt es die dicht besiedelten und hochindustrialisierten Regionen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise der Nordosten der USA, die "Fensterseite" Japans (Ostküste) und die in Europa zentral gelegene Rheinachse mit ihren Fortsetzungen in Richtung London und Mailand, aber auch einige Küstenregionen Südkoreas und Taiwans.

Zur zweiten großen Gruppe von Verdichtungsräumen, den agrarischen Intensivräumen mit geringerem Industrialisierungsgrad, gehören außer weiten Teilen der Großen Ebene oder des Roten Beckens in China unter anderem die nordindische Tiefebene mit ihren Bewässerungskulturen, der Süden des Kaspischen Meeres, Java, die östliche Oberguineaküste mit ihrem Hinterland entlang des Niger und die Stromoase des Nils in Ägypten.

China nimmt eine Sonderstellung ein, da neben den städtischen, hoch industrialisierten Verdichtungsräumen - etwa Peking, Perlflussdelta, Qingdao oder Shanghai - auch große agrarische Intensivräume zu den weltweit flächengrößten und bevölkerungsreichsten Siedlungskonzentrationen gehören. Deren Schwerpunkte liegen im Roten Becken, in der Großen Ebene, in den Tälern der großen Ströme zur Ostküste und entlang der Küsten.

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