Deutschland - Temperaturveränderung 1915-2015
Überblick
Die Karte zu den Veränderungen der Jahresmitteltemperatur zeigt, in welchem quantitativen Ausmaß die allgemeine Klimaveränderung innerhalb des letzten Jahrhunderts auch Deutschland betroffen hat.
Die Entwicklung der Temperaturen zeigt einen Gegensatz zwischen dem Südwesten Deutschlands, wo mit +1,4 °C die höchsten Anstiege beobachtet wurden, und dem Nordwesten, wo eine Zunahme von weniger als +0,2 °C gemessen wurde. Die stärkste Erwärmung wurde im Bereich des nördlichen Schwarzwalds ermittelt, nicht ganz so groß, aber immer noch hoch ist sie in einem Streifen, der sich vom südlichen Baden-Württemberg über das nördliche Franken bis nach Thüringen zieht. In den östlichen Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, in denen sich der kontinentale Einfluss stärker bemerkbar macht, sind die Veränderungen mit Werten von +0,8 °C bis +0,6 °C vergleichsweise moderat. Am wenigsten betroffen von den klimatischen Veränderungen ist der Nordwesten Deutschlands. In großen Teilen Niedersachsens und an der Westküste Schleswig-Holsteins wurde nur ein vergleichsweise geringer Anstieg gemessen.
Bei der Auswertung der Karte ist zu bedenken, dass es sich bei den dargestellten Daten um Durchschnittswerte handelt. Was in der Karte daher weitgehend verlorengeht, sind:
• die teilweise erheblichen Schwankungen der Werte zwischen einzelnen Jahren - Ausprägungen des Wetters im Kontrast zum Klima,
• die Schwankungen innerhalb größerer Regionen,
• einzelne, herausragende Wetterereignisse wie Starkregen und Trockenperioden.
Aus den beobachteten Klimaänderungen können sich verstärkte Naturrisiken ergeben, beispielsweise in den überdurchschnittlich trockenen Regionen in Brandenburg, die bei weiterhin ansteigenden Temperaturen vermutlich noch häufiger und stärker unter Trockenheit und einem erhöhten Waldbrandrisiko leiden werden.