Erde - Bevölkerungsverteilung

Erde - Bevölkerung
978-3-14-100900-2 | Seite 292 | Abb. 2| Maßstab 1 : 90000000

Überblick

Die globale Übersicht über die Bevölkerungsverteilung und -dichte lässt anhand der Farbgebung den Kontrast zwischen dicht besiedelten und wenig bis gar nicht bevölkerten Regionen der Erde deutlich erkennen.

Grenzen der Besiedlung

Sichtbar sind auch die Trocken-, Kälte- und Höhengrenzen der bewohnten Gebiete. Eine dauerhafte menschliche Besiedlung gibt es jenseits dieser Grenzen nur punktuell, zumeist wird sie durch bestimmte bergbauliche oder wissenschaftliche Aktivitäten motiviert. Auch der tropische Regenwald gehört zu den siedlungsarmen Räumen, auch wenn dessen Fläche in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen hat. Flüsse und Straßenschneisen dienen hier oft als Erschließungslinien.

Bevölkerungsentwicklung

Im November 2022 erreichte die Weltbevölkerung erstmals 8 Mrd. Menschen. Innerhalb von 12 Jahren ist sie um eine Milliarde gewachsen. Mittlerweile hat sich das Bevölkerungswachstum etwas verlangsamt, sodass die 9 Milliarden laut Prognosen wohl 2037, also in einem Abstand von 15 Jahren, erreicht werden dürften. Laut Schätzungen wird die Weltbevölkerung in den 2080er-Jahren ihr Maximum mit 10,4 Milliarden erreichen.

Bevölkerungsverteilung und Verdichtungsräume

Rund 4,6 Mrd. Menschen – 59,3 Prozent der Weltbevölkerung – leben aktuell in Asien. Die beiden bevölkerungsreichsten Staaten sind China und Indien mit jeweils mehr als 1,4 Mrd. Menschen. Während das Bevölkerungswachstum Indiens anhält, schrumpft Chinas Bevölkerung mittlerweile sogar langsam, sodass Indien China als bevölkerungsreichsten Staat ablösen wird.

Auf den Plätzen zwei bis sechs folgen Afrika (1,3 Mrd. bzw. 17,5 Prozent), Europa (745 Millionen bzw. 9,5 Prozent), Lateinamerika/Karibik (653 Millionen bzw. 8,4 Prozent), Nordamerika (365 Millionen bzw. 4,7 Prozent) und Australien/Ozeanien (47 Millionen bzw. 0,6 Prozent).

Innerhalb großräumiger Erdteile und Nationen zeigen sich häufig starke Kontraste zwischen Verdichtungsräumen und peripheren Gebieten. So gibt es beispielsweise in Asien im Norden eine Kältegrenze und im Süden eine Trockengrenze, die den Raum, in dem eine dichte Besiedlung möglich ist, erheblich einschränken.

Die großen Verdichtungsräume der Erde lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Zum einen gibt es die dicht besiedelten und hochindustrialisierten Regionen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise der Nordosten der USA, die „Fensterseite“ Japans (Ostküste) und die in Europa zentral gelegene Rheinachse mit ihren Fortsetzungen in Richtung London und Mailand, aber auch einige Küstenregionen Südkoreas und Taiwans.

China nimmt eine Sonderstellung ein, da neben den städtischen, hoch industrialisierten Verdichtungsräumen – etwa um Peking, das Perlflussdelta, Qingdao oder Shanghai – auch große agrarische Intensivräume zur weltweit flächengrößten und bevölkerungsreichsten Siedlungskonzentration gehören. Diese zeigt Schwerpunkte im Roten Becken, in der Großen Ebene, in den Tälern der großen Ströme zur Ostküste und entlang der Küsten.

Zur zweiten großen Gruppe von Verdichtungsräumen, den agrarischen Intensivräumen mit geringerem Industrialisierungsgrad, gehören außer weiten Teilen der Großen Ebene oder des Roten Beckens in China unter anderem die nordindische Tiefebene mit ihren Bewässerungskulturen, der Süden des Kaspischen Meeres, Java, die östliche Oberguineaküste im Bereich des Nigerbinnendeltas und die Stromoase des Nils in Ägypten.

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Diercke

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Erde - Ballungsräume (Agglomerationen)
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Erde - Bevölkerungsverteilung
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