Erde - Meeresschutzgebiete

Erde - Weltmeere
978-3-14-100919-4 | Seite 236 | Abb. 3 | Massstab 1 : 200000000

Überblick

Die Karte zeigt grosse Meeresschutzgebiete in allen Weltmeeren, mit Ausnahme der europäischen Küsten, denn die Kartenprojektion wurde so gewählt, dass der Pazifik, der grösste Ozean und damit der mit den meisten Meeresschutzgebieten, in seiner Gesamtheit und nicht zweigeteilt dargestellt wird.

Meeresschutz

Der Schutz der Weltmeere wird dadurch bestimmt, dass sie ein gemeinsames Gut sind. Der direkte Einfluss von Staaten erstreckt sich nur auf die Küsten und eingeschränkt auf die Ausschliesslichen Wirtschaftszonen. Deren Radius beträgt bis zu 200 Seemeilen (370 Kilometer). Darüber hinaus müssen internationale Abkommen mit möglichst vielen Unterzeichnerstaaten verhandelt, abgeschlossen und umgesetzt werden. Wichtige Akteure sind neben den Staaten selbst NGOs, UN-Unterorganisationen wie die International Maritime Organization (IMO) und Forschungseinrichtungen wie der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES).

Verteilung

Gemäss dem „Marine Protection Atlas“ der US-amerikanischen Naturschutz-NGO „Marine Conservation Institute“ gibt es weltweit 369 Meereszonen, die geschützt sind. Sie umfassen drei Prozent der Weltmeere, wobei nur ein Prozent streng geschützt ist. Zahlreiche weitere Schutzgebiete wurden vorgeschlagen, aber noch nicht umgesetzt.
Viele der grössten, stark geschützten Gebiete liegen im Pazifischen Ozean. Das ausdehnteste ist mit 1,5 Mio. Quadratkilometern das US-amerikanische „Papahānaumokuākea Marine National Monument“ nordwestlich von Hawaii, wo Fischerei nahezu völlig untersagt ist. Auch die nächstgrössten Meeresschutzgebiete, das „Pacific Remote Islands Marine National Monument“ (USA, 1,3 Mio. km²), das aus fünf Gebieten im mittleren und südlichen Pazifik besteht, und das „Pitcairn Islands Marine Reserve“ (Britisches Überseegebiet im Südpazifik, 0,8 Mio. km²) liegen im grössten Ozean. Gleiches gilt für Palau, das Land, das im Verhältnis zu seiner Grösse die grösste Meeresfläche (0,5 Mio. km²) unter Schutz gestellt hat. Wie bei fast allen anderen Meeresschutzgebieten liegt die Fläche nicht nur im Staatsgebiet, sondern überwiegend in der Ausschliesslichen Wirtschaftszone.

Walschutz

Ein wichtiges internationales Ziel des Meeresschutzes ist der Schutz der Wale, gelten die grössten Säugetiere der Welt doch als Indikator für den Zustand der Ozeane und ziehen sie auf den „Whale superhighways“ über enorme Distanzen durch die Weltmeere. Dort gilt es, durch Schutzmassnahmen den sich summierenden Wirkungen der industriellen Fischerei, der Zusammenstösse mit Schiffen, der Meeresverschmutzung, des Verlustes an Lebensraum und des Klimawandels zu begegnen. Sechs der dreizehn grössten Walarten gelten bereits als gefährdet oder ihr Bestand als vulnerabel. Zentrale Massnahmen beziehen sich auf die Fischerei. Es gilt, durch ein besseres Management und Monitoring zu verhindern, dass Wale zum Beifang werden, dass sie sich in Geisternetzen verfangen oder, dass die Überfischung ihre Nahrungsgrundlage vermindert. Auch alle anderen Schädigungen mariner Ökosysteme wirken negativ auf die Wale (s. 237.4).

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Diercke

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Erde - Meeresschutzgebiete
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