Überblick
Das Unternehmen Airbus Group ist nach Boeing der weltweit zweitgrößte Flugzeughersteller; beide Unternehmen beherrschen zusammen den Weltmarkt.
Airbus unterhält Standorte und Lieferbeziehungen in Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien, eine Ausnahme sind die Lieferbeziehungen nach Gosselies im französischsprachigen Teil Belgiens. Das Unternehmen hatte 2012 rund 59 000 Mitarbeiter (2002: 46 000; 2010: 63 000); je 37 Prozent in Frankreich und Deutschland, je 7 Prozent in England und Spanien sowie 3 Prozent in anderen Ländern.
Von seiner Gründung an war Airbus ein Unternehmen, das von starken privatwirtschaftlichen und staatlichen Interessen geprägt wurde. Es gilt heute als Musterbeispiel einer gelungenen europäischen Kooperation. Die Standortwahl spiegelt den Ausgleich zwischen den Interessen und den getätigten Investitionen der Beteiligten wider.
Zum A380
Der zweistöckige Airbus A380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt (bis zu 853 Passagiere). Der offizielle Stückpreis lag Anfang 2015 bei 428 Mio. US-$. Die Entwicklung des Flugzeugs begann Mitte der 1990er-Jahre und kostete rund 11 Mrd. US-$. Ziel war es, Jumbo B747 von Boeing vom Spitzenplatz bei Großraumflugzeugen zu verdrängen. Das erste Flugzeug A380 wurde 2007 in Betrieb genommen. Stand Dezember 2014 waren 152 Flugzeuge ausgeliefert, es gab insgesamt 318 Bestellungen.
Hinsichtlich Transport und Montage wurde zunächst diskutiert, die Produktion wegen der offensichtlichen Herausforderungen an wenigen Standorten zu konzentrieren. Die anderen Standorte sollten dagegen den Bau anderer Airbustypen übernehmen. Die Fertigung erfolgt heute an knapp 20 Hauptstandorten in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Hinzu kommen zahlreiche einzelne Teile von Zulieferbetrieben. Die Transporte zwischen den Werken erfolgen je nach Größe der Teile und Lage der Standorte auf der Straße, mit Binnen- und Hochseeschiffen sowie mit den speziellen Airbus-Beluga-Flugzeugen. Eine Bevorzugung verkehrsgünstig gelegener Küstenstandorte ist zu beobachten, v. a. in Deutschland und England.
In England werden die Flügel, das Fahrwerk und die Triebwerke gefertigt. Deutschland produziert einige der Rumpfteile (in Hamburg-Finkenwerder, s. 34.1), das Seitenleitwerk (in Stade, s. 34.1), Teile der Außenhaut sowie Landeklappen (Bremen und Nordenham) und Kabinen (Laupheim, Baden-Württemberg). Das Cockpit, weitere Rumpfteile und die Steuerungseinrichtungen stammen aus Frankreich, das Höhenleitwerk aus Spanien. Die Endmontage erfolgt in Blagnac bei Toulouse, Lackierung und Innenausbau in Hamburg. Die Auslieferung teilen sich die beiden Hauptstandorte Hamburg und Toulouse.