Indischer und Pazifischer Ozean - Physische Übersicht

Indischer und Pazifischer Ozean - Physische Übersicht
978-3-14-100900-2 | Seite 216 | Abb. 1| Maßstab 1 : 72000000

Überblick

Der in der Karte dargestellte Ausschnitt wird von Ozeanen geprägt. Erdkruste kontinentalen Typs gibt es dort nur im Bereich der Indisch-Australischen Platte sowie randlich (Amerika, Afrika, Eurasien). Der größte Teil des Gebiets wird von Erdkruste ozeanischen Typs eingenommen.

Der Indische Ozean

Der Indische Ozean, der größtenteils auf der Südhalbkugel liegt, ist mit 74 Mio. Quadratkilometern der kleinste der drei Ozeane der Erde und geologisch jünger als der Pazifische Ozean. Er ist zudem deutlich flacher; die größte Tiefe wird mit 7 455 Metern im Sundagraben (südlich der Insel Java) erreicht. Sundagraben und Diamatinagraben sind die einzigen Tiefseegräben.
Ein Nord-Süd-ausgerichtetes System von Rücken untergliedert den Indischen Ozean in mehrere längliche Becken. Eine Abfolge von Rücken trennt die Indisch-Australische Platte von der Afrikanischen Platte im Westen und der Antarktischen Platte im Süden. An diesen Rücken entsteht ozeanische Kruste neu. Südlich von Neuseeland setzt sich die Kette von Rücken in den Südpazifik fort.
Der Vulkanismus im Indischen Ozean ist auf wenige Inseln beschränkt (Komoren, Mauritius, Réunion, Big Ben auf den Kerguelen), neben Réunion sind vor allem die Kerguelen ein typisches Beispiel für Hotspot-Vulkanismus (s. 215.2256.2).

Der Pazifische Ozean

Der Pazifische Ozean ist der größte der drei Ozeane und stellt beinahe 50 Prozent der Wasserfläche der Erde dar. Der größte Teil des Pazifischen Ozeans ist mehr als 4 000 Meter tief; in den schmalen, langgezogenen Tiefseegräben werden sogar bis zu 11 034 Meter (im Marianengraben: Witjastief 1) erreicht. Die langgezogenen, schmalen Tiefseegräben markieren Grenzen zwischen Platten (z. B. zwischen der Pazifischen und der Philippinischen Platte, vgl. 256.2).
Zahlreiche aktive Vulkane und die häufigen Erd- und Seebeben sind Ausdruck der tektonischen Aktivitäten zum Beispiel an Horizontalverschiebungen (Nordamerika), Kollisionen (Neuguinea) und Abtauchvorgängen (Atacamagraben) benachbarter Platten.
Zwischen dem Ostpazifischen Rücken und dem Tongagraben gibt es nur wenige Inselgruppen, westlich des Tongagrabens schließt sich ein tektonisch sehr unruhiges und stark gegliedertes Gebiet an.
Der Nordpazifik ist durch Inselrücken in mehrere Teilbecken untergliedert. Einen zentralen Rücken wie in den anderen Ozeanen gibt es hier nicht; es entsteht daher keine neue Erdkruste. Der Pazifik ist – in geologischen Zeiträumen betrachtet – ein schrumpfender Ozean.

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