Japan - Bevölkerungsdichte

Asien - Asiatisch-Pazifischer Wirtschaftsraum
978-3-14-100800-5 | Seite 167 | Abb. 2| Maßstab 1 : 16000000

Überblick

Japan zählt mit durchschnittlich 336 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den am dichtesten besiedelten Staaten der Erde (zum Vergleich: Erde ohne Antarktis: 57 E./km2; EU: 115 E./km2; Deutschland: 231 E./km2). Hinter diesem Durchschnittswert verbergen sich jedoch große regionale Gegensätze. So leben in der Tokai-Sanyo-Region an der Südküste annähernd drei Viertel aller Japaner. Das Städteband zwischen Tokio im Osten und Kitakyushu im Westen wird auch als Pacific Industrial Belt bezeichnet und ist der wirtschaftliche Aktivraum Japans (s. Industrieproduktion in der Karte). Im Gegensatz dazu sind viele peripher gelegene, ländlich geprägte Räume von Abwanderung und Überalterung betroffen, insbesondere im Inselinneren. Dies zählt zusammen mit der Überalterung der Bevölkerung (s. Bevölkerungspyramide) zu den drängendsten Problemen Japans.

Siedlungsmuster

Aus naturräumlichen, historischen und sozio-kulturellen Gründen wurden der Norden der Insel Kyushu und das Gebiet von Kyoto schon frühzeitig urbanisiert und wirtschaftlich entwickelt. Kyoto war von 794 bis 1869 als Sitz des japanischen Kaisers das politische, kulturelle und religiöse Zentrum des Landes. Die zentrale, geschützte Lage auf einer Küstenebene und an einer Pazifikbucht begünstigte die Entwicklung Kyotos.

Ähnliche siedlungs- und verkehrsgeographische Gunstfaktoren gelten auch für weite Teile der südjapanischen Pazifikküste. Im Gegensatz zur Nordküste gibt es relativ große Ebenen und gute Naturhäfen. Der gesamte Raum unterliegt daher bis heute starken Verstädterungsprozessen. Die Städte wachsen immer mehr zu einer lückenlosen Stadtlandschaft zusammen. Innerhalb dieses Bandes ist wiederum eine Konzentration auf den östlichen Teilraum zwischen Kobe und Tokio zu erkennen. Dort liegen auf vergleichsweise engem Raum acht der zwölf japanischen Millionenstädte. In der etwa 13 000 Quadratkilometer großen Kanto-Ebene, dem Einzugsbereich der Hauptstadt Tokio, leben heute bereits über 37 Mio. Menschen, Tokio selbst zählt rund 9 Mio. Einwohner. Die Gründe für den „Stadtsog“ in Japan sind, wie in anderen Ländern auch, die besseren Berufs- und Bildungsmöglichkeiten, die höheren Löhne und eine vielfältige Auswahl an Freizeiteinrichtungen und Vergnügungsstätten. Der Flächenbedarf wird vielerorts durch Neulandgewinnung (Aufschüttungen in den Meeresbuchten) gedeckt.

Demographie und Altersstruktur

Japan hat gegenwärtig rund 127 Mio. Einwohner (2012), das ist rund 1,5-mal so viel wie Deutschland. Betrachtet man die japanische Gesellschaft hinsichtlich ihrer Altersstruktur und demographischen Entwicklung, zeigen sich Gemeinsamkeiten zu Deutschland (s. 82.5). Die Urnenform der japanischen Bevölkerungspyramide ist, ähnlich wie in Deutschland, typisch für eine überalterte und tendenziell schrumpfende Gesellschaft. Der Unterschied zwischen beiden Ländern ist, dass dieser Prozess in Japan schon deutlich weiter fortgeschritten ist. Bereits im Jahre 2000 gab es in Nippon mehr über 65-Jährige (17,2 Prozent) als unter 15-Jährige (14,6 Prozent). Dieser Trend der Überalterung wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen; 2025 werden die unter 15-Jährigen nach den gegenwärtigen Projektionen nur noch 12,5 Prozent der Bevölkerung stellen, während der Anteil der über 65-Jährigen auf 29,1 Prozent steigen wird. Daraus ergeben sich zahlreiche gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme.

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