Überblick
Japan zählt mit 339 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den am dichtesten besiedelten Staaten der Erde (zum Vergleich: EU: 116 Einw./km2; Deutschland: 231 Einw./km2; Stand 2016). Überdies ist die Bevölkerung von rund 128 Millionen Menschen regional sehr unterschiedlich verteilt. So leben in der Tokai-Sanyo-Region an der Südküste annähernd drei Viertel aller Japaner. Dieses Städteband zwischen Tokio im Osten und Kitakyushu im Westen, auch als „Pacific Industrial Belt“ bekannt, ist der wirtschaftliche Aktivraum Japans. Im Gegensatz dazu sind viele peripher gelegene Räume von Abwanderung und Überalterung betroffen, insbesondere im Inselinneren.
Siedlungsmuster
Aus naturräumlichen und historischen Gründen wurde das Gebiet um Kyoto frühzeitig urbanisiert und wirtschaftlich entwickelt. Kyoto war von 794 bis 1869 als Sitz des japanischen Kaisers das politische, kulturelle und religiöse Zentrum des Landes. Die Lage auf einer Küstenebene und an einer Pazifikbucht begünstigte die Entwicklung der Stadt.
Ähnliche siedlungs- und verkehrsgeographische Gunstfaktoren gelten auch für weite Teile der südjapanischen Pazifikküste. Im Gegensatz zur Nordküste gibt es relativ große Ebenen und gute Naturhäfen. Der gesamte Raum unterliegt bis heute starken Verstädterungsprozessen. Die Städte wachsen immer mehr zu einer lückenlosen Stadtlandschaft zusammen.
Innerhalb dieses Bandes ist wiederum eine Konzentration auf den östlichen Teilraum zwischen Kobe und Tokio zu erkennen. Dort liegen auf vergleichsweise engem Raum acht der zwölf japanischen Millionenstädte. In der etwa 13 000 Quadratkilometer großen Kanto-Ebene, dem Einzugsbereich der Hauptstadt Tokio, leben heute circa 37 Millionen Menschen, Tokio selbst zählt 9,5 Millionen Einwohner. Gründe für die Anziehungskraft der Ballungszentren sind, wie in anderen Ländern, bessere Berufs- und Bildungsmöglichkeiten, höhere Löhne und eine vielfältige Auswahl an Freizeiteinrichtungen.