Überblick
London ist heute mit 15,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in der erweiterten Metropolregion, die den Ballungsraum London (knapp 11 Millionen) und den gesamten mit London verflochtenen Südosten Englands umfasst, eine der vier großen europäischen Verdichtungsräume (gemeinsam mit Paris, Istanbul und Moskau) und eine der bedeutendsten Global Cities der Welt.
Historische Entwicklung
London wurde ca. 47 n. Chr. von den Römern unter dem Namen Londinium gegründet. Nach dem Ende des Römischen Reiches wurde die Stadt während der Eroberung Großbritanniens durch die Angelsachsen zerstört. Ende des 9. Jahrhunderts wurde London neu gegründet. Nach der normannischen Eroberung im Jahr 1066 wurde London anstelle von Winchester Hauptstadt des Königreiches England. Im Mittelalter entwickelte sich London zu einer führenden Handelsstadt. Infolge des großen Brandes von 1666 sind jedoch kaum mittelalterliche oder ältere Gebäude erhalten. Dafür sind die mittelalterlichen Straßenzüge noch sichtbar, da damals für eine geplante Neukonzeption das Geld fehlte. Durch den Bau von Brücken über die Themse konnte sich die Stadt zu beiden Seiten des Flusses ausdehnen. Die Karten zeigen die beachtliche flächenhafte Ausdehnung der britischen Hauptstadt im Verlauf der letzten Jahrhunderte, die rund um die verhältnismäßig kleine City of London erfolgte. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war Großbritannien die führende Weltmacht, gestützt auf seine Seeherrschaft, ein weltumspannendes Kolonialreich und damit weltweit zur Verfügung stehenden Exportmärkte. London war das Zentrum des Britischen Empires und entwickelte sich dadurch zur größten Stadt der Welt. Seine Bevölkerung wuchs zwischen 1800 und 1900 von 1 auf 6,5 Millionen. Durch den Bau des Eisenbahnnetzes ab 1836 änderte sich die Struktur der Stadt grundlegend, da nun Vororte wuchsen, die durch Eisenbahnlinien an das Zentrum angebunden waren. 1861 wurde die erste Straßenbahn in Betrieb genommen, 1890 die erste U-Bahn.
Moderne Entwicklung
Im Zweiten Weltkrieg wurde London erneut teilweise zerstört. Aufgrund der Wohnungsnot in der Nachkriegszeit wurden viele Wohnblocks und Großwohnsiedlungen errichtet. Entlastungsstädte – die bereits in der Zwischenkriegszeit als Teil der „Garden City“-Bewegung mit dem Ziel entstanden, innerstädtische Arbeiterslums und die dort herrschende Armut, den Mangel an Bildung und Gesundheit zu beseitigen – durften nur außerhalb des 5–10 km breiten Grüngürtels, der London umschließt, errichtet werden. Jenseits des Grüngürtels liegen heute zahlreiche Städte, die durch Eisenbahnlinien und Regionalstraßen mit „Central London“ verbunden sind. Die Eisenbahnlinien enden in mehreren Kopfbahnhöfen; die Autobahnen münden in die Ringautobahn M25, die den Kern der Metropole in etwa 17 Kilometern Entfernung umkreist. London besitzt fünf internationale Flughäfen: im Westen Heathrow, im Süden Gatwick, im Nordosten Stansted, im Norden Luton und in den östlichen Docklands der City Airport.