Luzern und der Vierwaldstättersee - Landeskarte 1 : 200 000

Kartenlesen - Amtliche Kartenwerke
978-3-14-100919-4 | Seite 11 | Abb. 5 | Massstab 1 : 200000

Überblick

Die drei Ausschnitte aus Schweizer Landeskarten zeigen einen am Vierwaldstättersee gelegenen Teil der Zentralschweiz in unterschiedlichen Massstäben (1 : 25 000, 1 : 50 000 und 1 : 200 000). Die roten Rechtecke zeigen jeweils den Bereich, der in der Karte im nächstgrösseren Massstab abgebildet ist. Diese Karten, von denen hier eine ausgewählte zu sehen ist, sind Ausschnitte aus den amtlichen Kartenwerken der Schweiz, herausgegeben vom Bundesamt für Landestopografie (swisstopo).

Schweizer Kartentradition

Die Herstellung von Karten hat in der Schweiz eine lange Tradition. Die Topografische Karte im Massstab 1 : 100 000, auch bekannt unter dem Namen „Dufourkarte“, war das erste amtliche Kartenwerk, das alle Teile der Schweiz abdeckte. Die Blätter wurden zwischen 1845 und 1865 veröffentlicht, also parallel zur Entstehung des modernen Bundesstaates.
Zwischen 1867 und 1926 wurde der Topografische Atlas der Schweiz, die sogenannte „Siegfriedkarte“, publiziert. Die Gebiete des Juras und des Mittellandes wurden im Massstab 1 : 25 000, jene der Alpen im Massstab 1 : 50 000 abgebildet. Die Geländeformen wurden anhand von Höhenlinien wiedergegeben. Diese Darstellung wird auch auf den heutigen Kartenwerken noch verwendet.
Heute produziert und veröffentlicht swisstopo die amtlichen Karten in unterschiedlichen Massstäben zwischen 1 : 10 000 und 1 : 1 000 000. Die einzelnen Kartenblätter werden periodisch nachgeführt und erneuert. Auf Grundlage der amtlichen Kartenwerke werden zudem verschiedene Spezialkarten angefertigt, beispielsweise Wanderkarten oder Skitourenkarten. Viele Karten werden nicht nur in Papierform, sondern auch digital angeboten. Sie sind beispielsweise im Geoportal des Bundes online verfügbar (Kartenviewer unter map.geo.admin.ch).

Zum Kartenausschnitt Zentralschweiz

Die Zentralschweiz umfasst die fünf Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden (Ob- und Nidwalden) sowie Zug. Herausragendes landschaftliches Merkmal ist der Vierwaldstättersee. Der Name leitet sich von den vier Waldstätten ab, eine historische Bezeichnung für Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern. Bis ins 16. Jahrhundert war das Gewässer als „Luzernersee“ bekannt. Heute wird dieser Begriff nur noch für den Arm des Sees bezeichnet, an dessen Ende die Stadt Luzern liegt.
Im Verkehrsraum der Zentralschweiz war lange Zeit die Seeschifffahrt von grosser Bedeutung, insbesondere mit der Zunahme des Verkehrs über den Gotthardpass im Mittelalter. Ab 1820 wurde dort der alte Saumweg durch eine Fahrstrasse ersetzt. Mit der Eröffnung des Gotthard-Eisenbahntunnels 1882, der durchgehenden Autobahnverbindung 1980 und des Eisenbahn-Basistunnels am Gotthard 2016 nahm die Bedeutung der Zentralschweiz als Verkehrsraum in der Nord-Süd-Beziehung jeweils zu.
Im frühen 19. Jahrhundert wurde der Fremdenverkehr zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Noch heute sind viele Zeugen aus der touristischen Blütezeit sichtbar, beispielsweise die grossen Hotelbauten in Luzern oder die Bergbahnen zur Erschliessung der Aussichtspunkte rund um den See. Die Vitznau-Rigi-Bahn beispielsweise war 1871 die erste Bergbahn Europas.

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Luzern und der Vierwaldstättersee - Landeskarte 1:200 000
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