Mecklenburg-Vorpommern - Arbeitslosigkeit und Pendler

Mecklenburg-Vorpommern - Mecklenburg-Vorpommern - Bevölkerung
978-3-14-100381-9 | Seite 25 | Abb. 4

Überblick

Die Karte stellt die Arbeitslosenquote in Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt der Jahre 2015–2017 auf Kreisebene dar. Darüber hinaus zeigt sie das Ausmaß und die Richtung der täglichen Pendlerbewegungen.

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im gesamten Osten lag im August 2018 mit 6,8 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 5,2 Prozent, die in Mecklenburg-Vorpommern (7,5 Prozent) etwas über dem Durchschnitt im Osten. Drei Bundesländer wiesen noch höhere Arbeitslosenquoten auf. Mit nur noch etwas über 60 000 Arbeitslosen wurde in Mecklenburg-Vorpommern der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Damit setzte sich der rückläufige Trend der letzten Jahre fort. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass viele Erwerbstätige in den letzten Jahrzehnten ihren Wohnsitz in andere Bundesländer verlagert haben und die Geburtenrate stark gesunken ist, sodass die Nachfrage nach Arbeitsplätzen auch abgenommen hat. Seit Jahren schon gehen mehr Beschäftigte in Rente als neue hinzukommen. Aber der wirtschaftliche Aufschwung hat mittlerweile auch Mecklenburg-Vorpommern erreicht, sodass zudem viele neue Arbeitsplätze entstanden sind und die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Versicherten gestiegen ist. Die Karte zeigt starke regionale Unterschiede. In der gesamten Osthälfte des Landes lag die Arbeitslosenquote im Durchschnitt der Jahre 2015–2017 zwischen 11 und 13 Prozent. Die geringste Arbeitslosigkeit mit 5–7 Prozent wies Ludwigslust-Parchim im Südwesten auf. Im August 2018 hatte Ludwigslust-Parchim mit 5,7 Prozent sogar den Bundesdurchschnitt fast erreicht. Die Menschen in dieser Region profitieren vor allem von der Arbeitskräftenachfrage in den benachbarten westlichen Bundesländern bzw. arbeiten in Schwerin. Doch auch in der Mecklenburgischen Seeplatte war die Arbeitslosenquote erstmals unter 10 Prozent gesunken.

Arbeitspendler

Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten in einem anderen Bundesland. Mitte 2017 pendelten 74 871 Frauen und Männer zur Arbeit über die Landesgrenze. Das ist jeder Achte Arbeitnehmer. 83 Prozent fuhren zur Arbeit in den Westen, vor allem nach Schleswig-Holstein (21 502 Personen), Hamburg (11 787), Niedersachsen (8708) und Brandenburg (7809). Ein wichtiger Grund ist die nach wie vor höhere Erwerbslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern. Auch sind die Löhne in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen oft deutlich höher. Mecklenburg-Vorpommern ist aber auch Ziel von Einpendlern. 2017 kamen täglich 27 903 Arbeitnehmer aus anderen Bundesländern, so viel wie noch nie zuvor. Dazu kamen 3480 Einpendler aus Nachbarländern, vor allem aus Polen.

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