Mittel- und Südamerika - Wirtschaft (Übersicht)

Amerika - Südamerika - Wirtschaft und Umwelt
978-3-14-100383-3 | Seite 162 | Abb. 1

Überblick

Südamerika ist ein rohstoffreicher Kontinent. Entlang der Anden werden vor allem Bunt- und Edelmetallerze gefördert. Im Osten des Kontinents werden große Lagerstätten von Eisenerz, Mangan und Bauxit ausgebeutet. Auch bei zahlreichen Agrarprodukten und in der Fischerei nehmen südamerikanische Länder Spitzenpositionen ein. Der Rohstoffreichtum und die Agrarorientierung äußern sich im Außenhandel. Chile zum Beispiel erwirtschaftet rund 80 Prozent seiner Exporterlöse mit Rohstoffen und Nahrungsmitteln. Die Energieversorgung beruht vor allem auf der Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung und auf einheimischen Erdöl- und Erdgasvorkommen. Viele Länder Südamerikas haben diese in den letzten Jahrzehnten erkundet und erschlossen, einige sind sogar zu Exporteuren geworden, auch wenn die Mengen nicht mit denen der Erdölstaaten Westasiens vergleichbar sind. Eine Ausnahme stellt diesbezüglich Venezuela dar. Argentinien und Brasilien setzen auch auf die Kernkraft zur Stromerzeugung. Die Besiedlung der Staaten ohne Anteil an den Anden ist ausgesprochen küstenorientiert. Verkehrsgünstig am Atlantik liegen die großen brasilianischen Ballungsräume und Industriezentren São Paulo und Rio de Janeiro sowie die argentinische Metropole Buenos Aires. An der Pazifikküste stechen die chilenische Hauptstadt Santiago und die peruanische Hauptstadt Lima hervor. An den Küsten liegen auch die Häfen, über die zum Beispiel Agrarprodukte wie Bananen und Rohstoffe wie Eisen- oder Kupfererz exportiert werden. Die wirtschaftlich stärksten Staaten Südamerikas sind Brasilien und Argentinien. Die Konzentrationspunkte der Industrie liegen in den Städten am Rio de la Plata, in Pôrto Alegre, São Paulo und Rio de Janeiro an der Ostküste, an der Westküste kann nur der Großraum Santiago konkurrieren. Die Industriestruktur ist an diesen Standorten weitgehend diversifiziert.

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