Mond-Vorderseite

Die Erde im Weltall
978-3-14-100900-2 | Seite 300 | Abb. 4

Überblick

Die Darstellung zeigt die Ansicht des Mondes – mit Mondvorderseite, dem Äquator in der Mitte und der Nordhälfte oben –, wie sie sich einem Betrachter im Fernglas zeigt. Da die Eigenrotation des Mondes gleich seiner Umlaufzeit um die Erde ist (gebundene Rotation), weist der Mond der Erde stets nahezu dieselbe Seite zu. Da die Rotation völlig gleichmäßig, der Umlauf aber aufgrund der leicht elliptischen Bahn (Perigäum 356 410 Kilometer, Apogäum 406 740 Kilometer, mittlere Entfernung 384 400 Kilometer) etwas ungleichmäßig verläuft, ergeben sich zeitweise leichte Verschiebungen der Mondansicht (Libration des Mondes).

Strukturen der Mondoberfläche

Der Mond ist der einzige Himmelskörper, auf dem ohne große Hilfsmittel Einzelheiten einer Landschaft zu erkennen sind. Die schnelle Abkühlung nach seiner Entstehung hatte rasch eine dicke Krustenbildung zur Folge, wodurch es heute auf dem Mond weder eine Plattentektonik noch Vulkanismus gibt. Seine Oberfläche, die Höhenunterschiede von bis zu 16 Kilometern aufweist, ist maßgeblich durch Einschlagsereignisse verschieden großer Kleinplaneten und Meteorite geformt. Die ältesten Gebiete sind die hell erscheinenden Hochländer. Die dunkel erscheinenden Maria (Einzahl Mare) machen rund 16 Prozent der Mondoberfläche aus und entstanden durch austretende Basaltlava nach Einschlag größerer Körper in der Frühphase des Mondes. Maria weisen deutlich weniger durch Meteoriteneinschläge verursachte Krater, die überwiegend aus der Frühphase stammen, auf und sind daher jünger als die von Kratern übersäte Kruste der Hochebenen. Einige Krater zeigen ein radiales Strahlensystem (Auswurfmaterial) wie beispielsweise die Krater Nummer 9 und 11.

Bereits 1966 gelang es der US-Raumfahrtbehörde NASA, die Oberfläche des Mondes bis auf fünf Meter genau zu kartieren.

Eigenschaften des Mondes

Der Monddurchmesser entspricht mit 3 476 Kilometern etwa einem Viertel des Erddurchmessers, die Mondmasse beträgt sogar nur etwa ein Achtzigstel der Erdmasse. Deshalb erreicht die Mondanziehungskraft nur ein Sechstel der Erdanziehungskraft. Der Mond besitzt weder eine Atmosphäre noch eine Hydrosphäre. Auf der Tagesseite erreichen die Oberflächentemperaturen 120 °C, auf der Nachtseite fallen sie bis auf minus 130 °C.

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Mond-Vorderseite
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