Nordrhein-Westfalen - Lage im europäischen Verdichtungsraum

Nordrhein-Westfalen - Physische Übersicht
978-3-14-100943-9 | Seite 9 | Abb. 3 | Maßstab 1 : 3600000

Überblick

In Ergänzung zur physischen Übersichtskarte von Nordrhein-Westfalen (s. 8.1) sowie auch zur einfachen Nebenkarte mit den topographischen Großeinheiten des Bundeslandes (s. 9.2), zeigt diese Nebenkarte die Bevölkerungsverteilung in Nordrhein-Westfalen und der weiteren Umgebung, inklusive wichtiger Verkehrswege. Deutlich zu erkennen ist hier ebenfalls ein in nordöstliche Richtung verlaufender Riegel mit geringerer, ländlicher Besiedlung vom südöstlichen Belgien bis vor die Tore des niedersächsischen Städtedreiecks Hannover-Hildesheim-Salzgitter und einzig durchbrochen zwischen Koblenz und Siegen in der Verbindung der Ballungsräume Rhein-Ruhr und Rhein-Main. Westlich und nördlich dieser Zone zeigt sich (im Tiefland, s. 9.2) eine sehr dichte (Ballungsrandzone), teilweise städtisch verdichtete Besiedlung (Ballungskernzone) mit vielen Großstädten, die engmaschig durch Verkehrswege verbunden werden. Südlich und östlich der dünn besiedelten und nordöstlich streichenden Zone, welche mit den höheren Lagen des Rheinischen Schiefergebirges übereinstimmt (s. 9.2), tritt dieses Muster nur inselhaft, nicht flächenhaft auf. Es setzt sich zwar im Rhein-Main-Gebiet fort, löst sich dann aber in einzelne Ballungsinseln auf, wie z. B. Kassel, Göttingen im Norden oder Würzburg im Südosten.

Insgesamt wird deutlich, dass Nordrhein-Westfalen eine zentrale Lage im System der europäischen Ballungsräume einnimmt, deren Kernzone sich wie an einer Perlenschnur von Nord- und Mittelengland aus über London, Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Brüssel und Lille nach Nordrhein-Westfalen zieht, und von dort aus über Koblenz, das Rhein-Main-Gebiet, die Oberrheinische Tiefebene, Stuttgart, Zürich, München über die Alpen hinweg bis in die norditalienische Poebene fortsetzt (s. 54.1).

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