Landschaftliche Vielfalt
Ostasien wird vom Gegensatz zwischen Hochgebirgen (Himalaya, Tian Shan, Pamir, Altai), Hochländern (Tibet) und wüstenhaften Großbecken (Gobi, Tarim, Qaidam, Dsungarei) Zentralasiens einerseits und der fruchtbaren und dicht besiedelten Großen Ebene und weiterer angrenzender Tiefländer (z. B. die nördlich gelegene Mandschurei) bzw. Mittelgebirgsregionen (z. B. Südchinesisches Bergland) andererseits bestimmt. Innerhalb der Hochgebirgsketten nimmt das dicht besiedelte Rote Becken, eine Senke im Oberlauf des Jangtsekiang, eine Sonderstellung ein. In diesem, durch Gebirgsketten vom Rest der Volksrepublik China abgetrennten Becken bildet die Mega-Stadt Chengdu die bedeutendste und einwohnerreichste Stadt (s. 185.4).
Zur Küste hin werden die Gebirge Ostasiens zwar niedriger und haben eher Mittelgebirgscharakter, erreichen z. T. aber immer noch bedeutende Höhen (2170 m im Wuyi Shan). Der Osten Chinas ist insbesondere geprägt durch die großen Schwemmebenen, die von den großen Flüssen wie Jangtsekiang und Huang He aufgeschüttet wurden und in denen über 90 Prozent der Bevölkerung leben. Die Flüsse münden in ausgedehnten Deltas ins Meer.
Die Halbinsel Korea und die Hauptinsel Taiwans (höchste Erhebung Yu Shan, 3952 m) haben einen ausgesprochen gebirgigen Charakter.
Japan
Das ebenfalls gebirgige Landesinnere Japans ist weitgehend von Wäldern bedeckt, lediglich die Talböden einiger Flusstäler werden landwirtschaftlich genutzt. Es gibt nur wenige Küstenebenen – wie beispielsweise um Tokio (die bevölkerungsreichste monozentrische Mega-Stadt der Welt, s. 185.4) – und einen relativ schmalen Küstensaum, wodurch der Siedlungsraum begrenzt ist und überdies stark mit der Nutzung durch die Landwirtschaft konkurriert. Ein besonderes Problem Japans ist die Gefährdung durch Erdbeben (s. 170.1). Die aktive Tektonik wird auch an der Zahl der Vulkane deutlich (s. 168.1).