Überblick
Die Hansestadt Rostock zieht sich etwa 20 Kilometer am Lauf der Warnow bis zur Ostsee entlang. Der größte bebaute Teil der Stadt befindet sich auf der westlichen Seite der Warnow. Im Osten der Stadt befinden sich Gewerbestandorte und das Waldgebiet „Rostocker Heide“. Rostock hatte 2017 208 000 Einwohner und ist die größte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Der Ostseehafen Rostocks ist einerseits der wichtigste Kreuzfahrthafen Deutschlands, andererseits aber auch für den Güterumschlag von zentraler Bedeutung. Kulturell wie wirtschaftlich gilt Rostock als die wichtigste Stadt im Land Mecklenburg-Vorpommern. Geprägt ist sie durch die Lage am Meer, den Hafen, die Hanse und deren Backsteingotik. Schiffbau, Schifffahrt, Tourismus und die Universität sind die wirtschaftlichen Triebkräfte der Stadt.
Aufstieg und Zerstörung
In dem slawischen Fischerort entstand Ende des 12. Jahrhunderts eine deutsche Kaufmannssiedlung. Um 1200 war die Siedlung in den Warnowniederungen nicht mehr groß genug. Rostock wuchs bis auf die gegenüberliegende Seite der Warnow. In den folgenden Jahren entwickelte sich Rostock zum Zentrum Mecklenburgs und zu einem der bedeutendsten Mitglieder der Hanse. Die Universität wurde 1419 gegründet und war die erste Hochschule im Ostseeraum. Im 19. Jahrhundert profitierte Rostock von der Industrialisierung. Die Stadt wuchs über die Stadtmauergrenzen hinaus. Es entstanden Villen- und Arbeiterviertel. Warnemünde entwickelte sich zur gleichen Zeit zu einem wichtigen Seekurort. Während des Zweiten Weltkriegs wurde mehr als die Hälfte der historischen Bausubstanz durch Bombenangriffe vernichtet. Das alte Rostock existierte zu großen Teilen nicht mehr.
Wachstum und Stadtumbau nach 1945
Kriegsheimkehrer und Vertriebene kehrten bald nach Rostock zurück und die Einwohnerzahl stieg bis zum Jahr 1950 wieder auf den Vorkriegsstand. Rostock gehörte zur Sowjetischen Besatzungszone und seit 1949 zur DDR. 1952 bis 1990 war Rostock Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks. Der wirtschaftliche Aufschwung durch den Schiffbau zog viele Menschen aus der DDR nach Rostock. Bis 1988 wuchs die Stadt auf über 250 000 Einwohner. Um das Zentrum von Rostock entstanden ab 1960 viele Großwohnsiedlungen in Plattenbauweise. Die größten waren Lütten Klein, Reutershagen, Evershagen und Groß Klein. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland kam es 1990 zunächst zu einem Bevölkerungsrückgang. Über 50 000 Einwohner wanderten ab nach Westdeutschland oder zogen in das Umland der Stadt. Seit dieser Zeit wurden verfallene Gebäude der Innenstadt renoviert. Die Plattenbaugebiete werden zurück- und umgebaut, um dem Leerstand der Wohnungen entgegenzuarbeiten.