Überblick
Die Sahara ist mit rund 8,6 Millionen Quadratkilometern Fläche die größte Trockenwüste der Erde. Trockenwüsten sind gekennzeichnet durch extremen Wassermangel, wodurch ein natürliches Pflanzenwachstum nicht möglich ist (abgesehen von speziell an Trockenheit angepasste Arten). Mit zunehmenden Niederschlägen nach Norden bzw. Süden geht die trockene Kernwüste der Sahara in Rand- oder Halbwüsten über. Während die Trockenwüste nach klimatischen Gesichtspunkten (Trockenheit) abgegrenzt wird, können Wüstenarten auch entsprechend der Oberflächenbeschaffenheit unterschieden werden. So besteht die Sahara zu rund 20 Prozent ihrer Fläche aus Sandwüste (arabisch: Erg). Viel häufiger sind Fels- (Hamada) und Kieswüste (Serir). In der Felswüste kommt es vor allem durch hohe Temperaturschwankungen zu starker Verwitterung. Dabei entstehende Verwitterungsbruchstücke werden vor allem durch den Wind und gelegentlich durch stark fließendes Wasser transportiert. Die kleinsten Teile werden als Sand abgelagert und bilden die Sandwüsten.
Desertifikation
In Afrika sind 46 Prozent der Landfläche und etwa 40 Prozent der Bevölkerung von zunehmender Wüstenausbreitung, der sogenannten Desertifikation, betroffen. Die meisten dieser Menschen leben in der Sahelzone. Auch die Mittelmeergebiete im Norden der Sahara sowie weite Teile Vorderasiens (etwa die Arabische Halbinsel) sind von Desertifikation betroffen.
Die Karte gibt die Empfindlichkeit der Landschaft gegenüber der fortschreitenden Wüstenbildung in den Kategorien „sehr hoch“, „hoch“, „mäßig“ und „gering“ wieder. Diese Empfindlichkeit nimmt mit abnehmenden Jahresniederschlagssummen in Richtung Sahara zu.
Menschliche Eingriffe schädigen in diesen Gebieten die natürliche Regenerationskraft des Ökosystems, also die Fähigkeit der Natur sich zu erholen. Als problematisch erweisen sich zum Beispiel die Bearbeitung des Bodens mit unangepassten Methoden oder die Ausdehnung des Ackerbaus auf Flächen, die nur für die Nutzung als Weide geeignet sind. So wuchs die ackerbaulich genutzte Fläche in der Sahelzone seit Mitte der 1980er-Jahre enorm an.
Ursache ist oftmals ein hoher Bevölkerungsdruck aufgrund steigender Bevölkerungszahlen. Denn je mehr Menschen in einem Raum leben, desto mehr Wasser und Nahrungsmittel werden benötigt.
Die Bodenzerstörung (Bodendegradation) führt dazu, dass die Böden weniger fruchtbar sind oder sogar unfruchtbar werden. Dies bedeutet wiederum schlechtere Ernten in der Landwirtschaft. Auch Überweidung und Abholzung fördern die Desertifikation.