Überblick
Seit dem Jahr 1864 werden systematisch Klimadaten schweizweit erfasst. Auf Basis dieser Aufzeichnungen kann rekonstruiert werden, wie sich die durchschnittliche Frostverbreitung während der Wintermonate (Dezember bis Februar) in den vergangenen 150 Jahren entwickelt und verändert hat.
Datenhintergrund und Methodik
Die drei Variantenkarten
26.2 zur durchschnittlichen Frostverbreitung in der Schweiz während der Wintermonate von Dezember bis Februar, bieten einen detaillierten Überblick über die Frostverbreitung über unterschiedliche Zeiträume hinweg. Diese Karten veranschaulichen die klimatischen Veränderungen anhand der Vergleichsanalyse von drei verschiedenen Messperioden, die jeweils im Abstand von 70 Jahren liegen. Die erste Messperiode erstreckt sich von 1871 bis 1890 und präsentiert mitunter die frühesten systematisch erfassten Wetterdaten der Schweiz. Die zweite Periode deckt die Jahre 1931 bis 1960 ab. Die jüngste Messperiode reicht von 2005 bis 2024 und ermöglicht den direkten Vergleich zu den vorangegangenen Messperioden. Auf diese Weise wird die drastische Entwicklung der winterlichen Frostverbreitung in der Schweiz über einen Zeitraum von 150 Jahren visualisiert.
Deutlicher Temperaturanstieg in 150 Jahren
Im ersten Zeitraum (1871–1890) lagen die durchschnittlichen Wintertemperaturen nur in den tiefsten Lagen wie Basel am Hochrhein, Genf am Genfersee und den Tieflagen des Tessin über 0°C. In der zweiten Periode (1931–1960) stiegen die Temperaturen um 0,6° C bis 1° C an, wodurch bereits auch im Züricher Raum die winterlichen Durchschnittswerte nur knapp unter dem Gefrierpunkt blieben. In der jüngsten Periode (2005–2024) erhöhten sich die Wintertemperaturen insgesamt um mehr als 1,5°C im Vergleich zu den Werten um 1950. Über einen Zeitraum von 150 Jahren betrachtet, sind die durchschnittlichen Wintertemperaturen schweizweit sogar um mindestens 2°C bis teilweise knapp 3°C angestiegen.