Überblick
Während der vergangenen Jahre und Jahrzehnte waren die Winter infolge der Klimaerwärmung durch einen zunehmenden Rückgang der Neuschneetage gekennzeichnet. Besonders in der Schweiz, wo der Wintersport zu einem der Haupteinnahmequellen zählt, ist diese Veränderung in allen Höhenlagen zu beobachten.Messmethodik
Die Karte 26.1 vergleicht die durchschnittlichen Neuschneetage im Zeitraum von 1981–2010 mit den prognostizierten Neuschneetagen im Jahr 2060, basierend auf Berechnungen ohne Klimaschutzmassnahmen.
An ausgewählten Messstationen wurde zudem die Anzahl der Schneetage für den Zeitraum 1960–1989 mit der Messperiode 1990–2019 verglichen.
Als Schneetag wird ein Tag gewertet, an dem eine bestimmte Mindesthöhe an Schnee auf dem Boden liegt, unabhängig davon, ob neuer Schnee gefallen ist. Ein Neuschneetag hingegen ist ein Tag, an dem eine bestimmte Menge an frischem Schnee (Neuschnee) gefallen ist, wobei die genaue Menge je nach Höhenlage variiert. Dabei ist zu beachten, dass für unterschiedliche Höhenlagen verschiedene Kriterien gelten, um einen Schneetag zu definieren (siehe die Erklärung in der Kartenlegende).
Je höher die Station gelegen ist, desto grösser muss die Schneehöhe sein, damit ein Tag als Neuschneetag gezählt wird.
Rückgang der Neuschneetage
Die Anzahl der Schneetage in den traditionell schneereichen, höheren Lagen wird künftig deutlich zurückgehen. Mitte des Jahrhunderts wird in den Zentralalpen voraussichtlich etwa 30 Tage weniger Neuschnee pro Jahr fallen als heute. In den tiefer gelegenen Regionen und besonders im Mittelland wird der Rückgang weniger stark ausfallen, da diese Bereiche bereits heute eine relativ geringe Anzahl an Neuschneetagen aufweisen. Dieser Negativtrend wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch bis zur Mitte des Jahrhunderts fortsetzen. Trotz allgemein steigender Niederschlagsmengen wird ein Grossteil der Niederschläge auch im Winter bis in höhere Lagen als Regen fallen. Die noch als schneesicher geltenden Gebiete werden weiter schrumpfen.
Vergleicht man in der Karte die Schneeverhältnisse in den tieferen Lagen rund um Bern, Basel und Zürich, so ist innerhalb von nur 30 Jahren ein deutlicher Rückgang der Schneetage von bis zu 50 % zu verzeichnen.
In den Alpenhochtälern rund um Andermatt oder Davos ist der Rückgang der Schneetage weniger stark ausgeprägt. Dieser Umstand lässt sich durch die häufigeren Inversionswetterlagen und die dabei entstehenden Kaltluftseen innerhalb der geschützten Täler erklären. Diese Bedingungen begünstigen neben der Höhenlage einen längeren Erhalt der Frostluft zum Schutz der Schneedecke.