Südostasien - Physische Karte

Asien - Physische Karte
978-3-14-100870-8 | Seite 170 | Abb. 1| Maßstab 1 : 18000000

Überblick

Südostasien besteht aus zahlreichen, meist gebirgigen Inseln, der Halbinsel Malakka und einem im Wesentlichen von Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam eingenommenen Festlandzipfel.

Naturräumlich ergeben sich dort durch Gebirgsbarrieren und die klimatische Grenze zwischen Tropen und Subtropen klare Abgrenzungen zu Ost-, Zentral- und Südasien.

Östlich des Himalayas biegt der Hochgebirgsgürtel, der fast den gesamten asiatischen Kontinent durchzieht, nach Süden ab. Er gliedert sich dort in einzelne, teils unzugängliche Gebirgszüge auf, unter anderem das Patkai- und Arakangebirge, das Yünnan-Shan-Gebirge und das Annamgebirge entlang der Grenze von Laos zu Vietnam. Mit über 3000 Metern werden hier beträchtliche Höhen erreicht. Zwischen den Gebirgsketten liegen die Täler großer Ströme, die nach Süden immer breiter werden und sich zu Küstenebenen mit Deltamündungen öffnen; dort liegt einer der Siedlungsschwerpunkte Asiens mit Städten wie Rangun, Bangkok, Phnom Penh und Ho-Chi-Minh-Stadt. Weiter südlich laufen die Gebirgsketten in der Malakka-Halbinsel aus, an deren Spitze die Global City Singapur liegt. Durch die an der schmalsten Stelle nur 50 Kilometer breite Malakkastraße verläuft der Hauptschifffahrtsweg zwischen Ostasien und Westasien bzw. Europa. Nach Schätzungen werden 20 bis 25 Prozent der Welthandelsgüter dort entlang transportiert.

Typisch ist die hohe Intensität tektonischer Aktivitäten (Vulkanismus, Erdbeben) der geologisch jungen, an Plattengrenzen liegenden Inselketten und -gruppen. Borneo bildet im Zentrum dieser Region, die zur Chinesischen Platte gehört, zwar einen relativ stabilen Kern. Östlich der Philippinen sowie südwestlich von Sumatra bzw. südlich von Java und den Kleinen Sundainseln markieren aber Tiefseegräben langgezogene Suduktionszonen, an denen die Philippinische Platte bzw. die Indisch-Australische Platte unter die Chinesische Platte abtaucht. Weitere Subduktionszonen, Transformstörungen bzw. Plattenkollisionen sind entlang des Marianengrabens sowie um Neuguinea zu verzeichnen (s. 10.2)

Auf großen Inseln wie Sumatra oder Borneo zeigt sich ein Gegensatz zwischen den beträchtliche Höhen erreichenden Gebirgszügen und ausgedehnten, oft sumpfigen Ebenen. Die großen städtischen Siedlungen und Ballungsräume liegen mit wenigen Ausnahmen an den Küsten oder in geringer Entfernung davon. Durch einen Vergleich zwischen den verbreitet sumpfigen Küsten-ebenen Borneos und der Insel Java mit ihren fruchtbaren vulkanischen Böden zeigt sich, wie stark naturräumliche Gegebenheiten die Besiedlungsdichte beeinflussen können.

Besonderheiten

• Im Kartenausschnitt liegt die Witjastiefe, mit 11 034 Metern der tiefste Ort der Weltmeere. Der höchste Berg im Kartenbild ist der Puncak Jaya (4884 m hoch) auf Neuguinea.

• Zentral in Südostasien liegen die Inselstaaten Indonesien (mit insgesamt rund 17 500 Inseln) und Philippinen (rund 7100 Inseln).

• Im Pazifik liegen Inselstaaten wie Mikronesien. Auf einem Gebiet von 2,6 Mio. Quadratkilometern im Pazifischen Ozean - das 7-fache Deutschlands - liegen verstreut rund 600 Inseln mit insgesamt 700 km2 (Berlin: 892 km2). Darauf leben rund 100 000 Menschen - ein Tausendstel der Bevölkerung Deutschlands.

• Einige Größenvergleiche: Java ist etwa so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen und Sumatra etwa 1,3-mal so groß wie Deutschland. Borneo entspricht der Fläche nach dem 1,4-Fachen Frankreichs.

• Am Beispiel des Mekongdeltas können typische Merkmale von Deltamündungen erarbeitet werden. Mit rund 39 000 Quadrat-kilometern ist es etwas größer als Baden-Württemberg.

• Die Insel Bali ist eines der beliebtesten Urlaubsgebiete der Erde.

• Einige geographische Namen verweisen auf ehemals deutsche Kolonien (zum Beispiel Mount Wilhelm, Bismarcksee).

• Im Kartenausschnitt liegen Besitzungen der USA (wie Guam), offiziell sind es Außengebiete unter Hoheitsgewalt der USA.

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