Tourismus

Thüringen - Erholung/Tourismus
978-3-14-100762-6 | Seite 13 | Abb. 3| Maßstab 1 : 900000

Informationen

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands gewinnt der Tourismus in den neuen Ländern immer mehr an Bedeutung. Die Karte gibt einen Überblick über den Tourismus in Thüringen. Sie weist einerseits flächenhafte Strukturen wie Natur- und Nationalparks aus, andererseits zeigt sie Fremdenverkehrsorte in verschiedenen Kategorien und Größen sowie wichtige Sehenswürdigkeiten.

Natur- und Nationalparks
In Thüringen liegen drei Naturparks: der Thüringer Wald, das Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale und der Kyffhäuser. Der Hainich wurde 1997 zum Nationalpark deklariert. Seit 1979 zählt das Vessertal-Thüringer Wald zu den Biosphärenreservaten. Seit 1991 ist auch die Rhön, an der Thüringen im äußersten Westen Anteil hat, ein Biosphärenreservat.

Touristisches Angebot
Die wichtigste Tourismusregion Thüringens ist der Thüringer Wald. Das Gebirge wird von einem Netz von Wanderwegen durchzogen. Bekanntester Höhenwanderweg ist der 169 km lange Rennsteig, der auf dem Gebirgskamm von Hörschel an der Werra bis nach Blankenstein an der Saale führt. Darüber hinaus bietet der Thüringer Wald kulturelle Höhepunkte wie Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, Schloss Bertholdsburg mit dem Naturhistorischen Museum in Schleusingen und die Heidecksburg in Rudolstadt. Auch Tropfsteinhöhlen wie die Feengrotten von Saalfeld und die Altensteiner Höhle bei Bad Liebenstein sind von touristischer Bedeutung, ebenso Museen wie das Waffenmuseum in Suhl und das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg.
Mit seinen zahlreichen Wintersportmöglichkeiten zieht der Thüringer Wald weitere Touristen an. In Oberhof befindet sich das größte Biathlonstadion Deutschlands, zwei Sprungschanzen sowie eine Rennrodelbahn. Tabarz am Großen Inselberg, mit 916 m der zweithöchste Berg Thüringens, ist ein Zentrum des alpinen Skis.
Die Wartburg bei Eisenach gehört wie das Klassische Weimar und die Bauhausstätten von Weimar zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Städte Weimar und Erfurt bilden den zweiten Schwerpunkt des thüringischen Tourismus. Weimar mit seiner vielfältigen Geschichte, Architektur und Kultur war 1999 die Kulturhauptstadt Europas. Touristische Höhepunkte sind neben dem Bauhausmuseum das Goethe-Nationalmuseum und das Goethe- und Schillerdenkmal. Südlich der Stadt liegt das Schloss Belvedere, im Norden die KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Bedeutende Sehenswürdigkeiten in der Landeshauptstadt Erfurt sind neben dem Dom die Severikirche, das Deutsche Gartenbaumuseum und die Festung Petersberg.
Einen weiteren touristischen Schwerpunkt Thüringens bildet der Kyffhäuser. Darüber hinaus gibt es in dem Bundesland zahlreiche lokale Sehenswürdigkeiten wie das Literaturmuseum Theodor Storm in Heilbad Heiligenstadt, das Optische Museum in Jena sowie das Glockenmuseum in Apolda.

Übernachtungszahlen

Von den bundesweit 369,6 Mio. Übernachtungen im Jahr 2008 entfielen 9,2 Mio. auf Thüringen. Neben den Städten Erfurt und Weimar verzeichneten auch Fremdenverkehrsorte wie Friedrichroha, Oberhof und Masserberg jeweils mehr als 250 000 Übernachtungen. Insgesamt 2,1 Mio. Übernachtungen entfielen auf die Heilbäder Thüringens.
H. Kiegel

Schlagworte