Überblick
Die Karte gibt einen Überblick über die globale Zirkulation der Ozeane und deren jeweils unterschiedlichen Salzgehalt. Im Durchschnitt liegt der Salzgehalt von Meereswasser bei 3,5 Prozent, das heißt, ein Liter Meereswasser enthält etwa 35 Gramm Salz.
Unterschiede im Salzgehalt
Eine erhöhte Salzkonzentration von über 35 Gramm pro Liter weisen vor allem die Meeresflächen im Bereich der Wendekreise auf. Dort verdunsten unter dem Einfluss der mit den subtropischen Hochdruckzellen verbundenen starken Sonneneinstrahlung und damit einhergehenden geringen relativen Luftfeuchtigkeit große Wassermengen, sodass sich der Salzgehalt des Meereswassers entsprechend erhöht. Der hohe Salzgehalt, der sich im gesamten Atlantik zeigt, rührt von dem zusätzlichen starken Austausch von Wassermassen zwischen dem Süd- und Nordatlantik durch den Benguela-, den Süd-Äquatorial- und Golfstrom her.
Geringe Salzkonzentrationen von unter 35 g pro Liter sind vor allem in den polaren Regionen sowie im Bereich austauscharmer Meeresarme und -buchten zu finden. In den Polarregionen träg der Zufluss von Schmelzwässern zu einer Absenkung des Salzgehalts bei. Teilmeere wie etwa die Ostsee sind von der globalen Zirkulation der Meere und damit der Zufuhr salzreicherer Wassermassen weitgehend abgeschnitten, sodass die Zufuhr von Süßwasser durch Flüsse zu einem allmählichen Rückgang der Salzkonzentration beiträgt. So nimmt der Salzgehalt innerhalb der Ostsee von West nach Ost ab und erreicht im Finnischen Meerbusen nur noch etwa 1 g pro Liter. Unter dem Einfluss immenser Süßwasserzuflüsse großer Ströme wie beispielsweise des Amazonas oder Ganges macht sich dieser Effekt auch im Bereich einiger Flussmündungen und -deltas bemerkbar.
Die großen Meeresströmungen
Die Zirkulation der Meere wird im Wesentlichen durch vier „Motoren“ angetrieben, die sich im Bereich des Nordatlantiks und vor der antarktischen Küste befinden. In diesen Zonen sinken kalte, salzreiche und damit schwere Wassermassen in die Tiefen der Ozeane ab und ziehen auf diese Weise oberflächennahe Ausgleichsströmungen nach sich. Der hohe Salzgehalt etwa des Golfstroms resultiert aus der starken Verdunstung des warmen Wassers auf seinem Weg von der Karibik bis vor die Süd- und Ostküste Grönlands.
In der Antarktis kommt vor allem dem Schelfeis, etwa dem Ross-Eisschelf, eine große Bedeutung für die Abkühlung und die damit einhergehende zunehmende Dichte des darunter befindlichen Meereswassers zu. Um die Antarktis herum sind die Absinkbewegungen und Meeresströmungen daher besonders stark und erstrecken sich bis in große Meerestiefen. Von dieser antarktischen Konvergenz spalten sich im Bereich des Südpazifiks und Südatlantiks Oberflächenströmungen nach Norden ab (Benguelastrom, Humboldtstrom).
Durch diese großräumigen globalen Zirkulationen wird ein Austausch kalter, sauerstoffreicher polarer und warmer tropischer Wassermassen bewirkt. Damit verbunden sind Energietransporte in Richtung der Pole. Die Zufuhr von Süßwasser durch abschmelzende Inlandsgletscher in Grönland und der Rückgang des antarktischen Schelfeises können zu einer Abschwächung der Motoren dieser Zirkulation führen, sodass nicht zuletzt der Energieaustausch zwischen äquatorialen und polaren Regionen verringert wird.