Überblick
Der Yosemite-Nationalpark, Teil des Weltnaturerbes der UNESCO, liegt 300 Kilometer bzw. vier Autostunden östlich von San Francisco (s.221.5) in der Sierra Nevada. Er ist 3081 Quadratkilometer groß (zum Vergleich: Saarland 2569 km 2) und reicht von der bewaldeten submontanen und montanen Stufe über die subalpine Stufe bis zur alpinen Stufe, der Felsregion. Bereits 1864 wurde dort ein Naturschutzgebiet eingerichtet, 1890 folgte die Ausweisung als Nationalpark. Westlich des Nationalparks beginnt der Hetchy Aquädukt, der seit 1934 unter anderem der Wasserversorgung des Großraums San Francisco und der Bewässerungslandwirtschaft im Kalifornischen Längstal dient.
Der Kartenausschnitt zeigt mit 380 Quadratkilometern etwa ein Achtel des gesamten Nationalparks. Mit dem Tal des Merced River und dem Yosemite Village ist ein zentraler Teil des Nationalparks dargestellt.
Das Tal des Merced River ist schluchtartig und sehr eng. Es ist über 1000 Meter tief ins Gebirge eingeschnitten. Das Yosemite Village liegt in einer Höhe von 1205 Metern über dem Meeresspiegel, der Eagle Peak erreicht dagegen 2371 Meter. Die Wände des Yosemite Valley sind sehr steil. Im oben genannten Beispiel wird der Höhenunterschied auf einer horizontalen Entfernung von nur rund zwei Kilometern überwunden.
An den Talwänden habe sich zahlreiche Wasserfälle gebildet (u. a. Yosemite Falls, 739 m hoch). Diese machen das Yosemite Valley zusammen mit den Wander- und Klettermöglichkeiten sowie den Beständen an Riesenmammutbäumen für Touristen und Tagesbesucher besonders attraktiv. Jährlich kommen etwa 3,7 Millionen Menschen in den Nationalpark, vor allem zwischen Mai und Oktober. Die meisten Gäste besuchen das Yosemite Valley und die umliegenden Gipfel. Yosemite Village liegt an einer landschaftlich besonders attraktiven Stelle nahe den Yosemite Falls. Dort finden die Besucher eine ausgebaute touristische Infrastruktur mit Übernachtungsmöglichkeiten, Versorgungseinrichtungen, Freizeitangeboten und Informationszentren vor. Der zeitlich und räumlich konzentrierte Besucherstrom macht den Interessenausgleich zwischen Naturschutz und Tourismus zu einem Balanceakt. Die anderen Teile des Nationalparks werden deutlich weniger besucht.