Landwirtschaft

Sachsen - Landwirtschaft
978-3-14-100760-2 | Seite 7 | Abb. 1| Maßstab 1 : 1000000

Informationen

Die natürlichen Bedingungen Sachsens sind für die landwirtschaftliche Produktion überwiegend gut. Während das Tiefland für Ackerbau prädestiniert ist, überwiegt im Erzgebirge und seinem Vorland Viehwirtschaft.
Wie in ganz Deutschland hat die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft auch in Sachsen in den letzten Jahren abgenommen. 1970 waren in der DDR noch rund 13 % der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei beschäftigt, 2006 waren es nur noch knapp über 2 %.

Pflanzliche Produktion
78,6 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche Sachsens sind Ackerland. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf Getreide. Von zunehmender Bedeutung ist der Anbau von Raps und Rübsen, die 2007 bereits 142 000 ha #150; fast ein Fünftel der gesamten Ackerfläche #150; einnahmen. Weniger als 15 % der Ackerflächen entfielen auf Futterpflanzen.
Auf der Schwarzerde der Lommatzschen Pflege und den westlichen Abschnitten der Leipziger Tieflandsbucht werden Weizen und Zuckerrüben sowie Obst und Gemüse angebaut. Auf den mittleren und armen Böden im restlichen Tiefland erfolgt dagegen der Anbau von Roggen, Kartoffeln und Futterpflanzen. Im Elbtal zwischen Riesa und Pirna wird neben Obst und Gemüse auch Wein angebaut. Von den deutschen Weinbaugebieten ist Sachsen mit rund 450 ha Rebfläche das kleinste.
Die oberen Höhenlagen des Erzgebirges und des Elbsandsteingebirges werden überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Im Norden Sachsen-Anhalts gibt es weitere Forste.

Viehhaltung
Ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche entfällt auf Dauergrünland. Die meisten Weideflächen liegen in den unteren Abschnitten des Erzgebirges, in dessen Vorland sowie im Lausitzer Bergland. Von den 483 000 Rindern (2007) waren 193 000 Milchkühe. Der Schweinebestand hat sich nach dem starken Einbruch von 1991 (1990: 1,5 Mio., 1991: 789 000) seit dem Jahr 2000 auf 600 000#150;650 000 Stück stabilisiert. Hinzu kommen rund 3,2 Mio. Legehennen.

Betriebsstrukturen
Die landwirtschaftlichen Betriebe Sachsens weisen eine durchschnittliche Betriebsgröße von 37,9 ha auf. Diese liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt von 33,1 ha. Dennoch entfällt fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche #150; rund 435 000 ha #150; auf Betriebe mit Betriebsflächen von 1000 ha und mehr. Ursache dafür ist die Entstehung der heutigen Betriebe aus den großen Staatsbetrieben der DDR. 39,8 % der Betriebe verfügen dagegen über eine Betriebsfläche von weniger als 10 ha. Diese oft im Nebenerwerb geführten Betriebe nehmen lediglich 1,7 % der gesamten Betriebsflächen ein. 2007 wurden nur 32 % der Betriebe von Haupterwerbslandwirten geführt, die rund 76 % aller landwirtschaftlichen Betriebsflächen bewirtschafteten.

Nahrungs- und Genussmittelindustrie
Rund um die Schwarzerdegebiete wird Getreide verarbeitet, das Vorland des Erzgebirges ist der Standort verschiedener Milchverarbeitungsbetriebe. Im Norden Sachsen wird an mehreren Standorten Fleisch verarbeitet. Zu den wichtigsten Standorten der Großbrauereien zählen Dresden, Radeberg, Freiberg, Chemnitz, Leipzig, Plauen und Wernesgrün.
H. Kiegel

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