Thüringen - physisch

Thüringen - Thüringen - physisch
978-3-14-100762-6 | Seite 4 | Abb. 1| Maßstab 1 : 750000

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Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich viele von Thüringens wichtigsten Städten in der Mitte des Bundeslandes entlang dem 51. Breitengrad. Ganz im Westen liegt am Nordrand des Thüringer Waldes die Luther- und Bachstadt Eisenach, überragt von der geschichtsträchtigen Wartburg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im Süden des von der Automobilindustrie geprägten Mittelzentrums liegt eines der größten zusammenhängenden Villenviertel Deutschlands. Weiter östlich folgen die im Süden des fruchtbaren Thüringer Beckens gelegene alte Residenzstadt Gotha, eine von zahlreichen Residenzstädten, sowie die Landeshauptstadt Erfurt, mit mehr als 200 000 Einwohnern die größte Stadt Thüringens. Mit Weimar schließt sich die nächste Residenzstadt an. Die Stadt der "Weimarer Klassik" ist ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Die Glockengießerstadt Apolda, die Universitäts- und Wissenschaftsstadt Jena, Gera und die Spielkartenstadt Altenburg #150; wieder zwei Residenzstädte #150; vervollständigen das thüringische Städteband.

Von Wäldern umgeben
Dichte Wälder, vorwiegend Misch- und Laubwälder (Fichten und Buchen) bedecken weite Teile des steil aufragenden Thüringer Waldes. Gleiches gilt für das sich östlich anschließende Thüringer Schiefergebirge. In die Waldgebirge haben sich tiefe Täler eingeschnitten, darunter das vom Naturpark Thüringer Wald umschlossene Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald mit Höhendifferenzen von fast 600 m, Voraussetzung für unterschiedlichste Standorte mit einer großen Artenvielfalt. Die hohen Niederschläge haben die Entstehung von zahlreichen Talsperren begünstigt. Im Winter profitiert der Wintersport, vor allem in Oberhof und Brotterode, vom Schneereichtum.
Einzigartige Wälder führten 1997 zur Ausweisung des Hainich als Nationalpark. Der Muschelkalkrücken im Nordwesten Thüringens zeichnet sich durch vielfältige Buchenwaldgesellschaften mit der dominierenden Rotbuche aus.
Auf einer Länge von rund 196 km durchfließt die insgesamt 427 km lange Saale das Bundesland von Süden nach Osten. Die Saale entspringt am Großen Waldberg im bayerischen Fichtelgebirge. Im Thüringer Schiefergebirge staut sie gleich zwei der größten Talsperren in Deutschland. Die 1932 fertiggestellte Bleilochtalsperre ist mit einem Stauraum von 215 Mio. m³ und einer Wasserfläche von 9,2 km² die größte deutsche Talsperre. Sie dient hauptsächlich der Wasserversorgung, aber auch der Energiegewinnung, dem Hochwasserschutz und der Naherholung. 1941 wurde die Hohenwartetalsperre in Betrieb genommen, die einen 27 km langen Stausee (182 m³ Volumen) staut. Sie versorgt zwei Wasserkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 437 MW und wird auch touristisch genutzt. Ab Saalfeld ist die Saale eine wichtige Verkehrsleitlinie, der eine Bundesstraße und eine Eisenbahnlinie folgen. Hinter Camburg fließt sie bis zur Mündung in die Elbe durch Sachsen-Anhalt.
E. Astor

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