Sahara - Wüstenarten im Satellitenbild

Afrika - Sahara und Sahel
978-3-14-100770-1 | Seite 174 | Abb. 2| Maßstab 1 : 3000000

Informationen

Das Satellitenbild zeigt die verschiedenen Wüstenarten der Sahara am Beispiel des algerisch-libyschen Grenzgebietes.

Hamada, Serir und Erg
Die großen Plateaus mit Fels- oder Blockwüste werden in der Sahara als Hamada bezeichnet. Der Wind hat sämtliches Feinmaterial aus dem grobkörnigen Schutt ausgeblasen. Durch die starken Temperaturunterschiede bzw. durch Salzsprengung entstehen an der Oberfläche der Hamadas oftmals scharfkantige Wüstenpflaster.
Die mit Kies und Geröll bedeckten Ebenen im Umfeld der Felsplateaus und Gebirge heißen in der Sahara Reg. Als Serir werden dagegen Flächen mit kleineren, abgerundeten Kiesen bezeichnet, in denen sich auch Sand oder Ton gemischt haben. Der mit dem Wind transportierte Sand poliert den Kies und das Geröll wie mit einem Sandstrahlgebläse zu Windkantern und formt bizarre Pilsfelsen.
Die großen Sandwüstengebiete der Sahara tragen die Bezeichnung Erg. In ihnen türmt der Wind den Sand zu Sandfeldern und Dünen auf. Die Formen hängen von den jeweiligen Wind- und Vegetationsverhältnissen, der Art des Sandes und der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Barchane bzw. Sicheldünen besitzen eine Sichelform mit schmalen, niedrigen Enden, die dem Mittelteil der Düne vorgelagert sind. Parabeldünen verlaufen genau umgekehrt, ihre Sichelenden liegen dem Wind entgegen. Darüber hinaus gibt es quer zum Wind verlaufende Walldünen sowie Längsdünen, die parallel zur Windrichtung liegen. Draa sind im Durchschnitt 200 m hohe Dünengebilde, die meistens über mehrere, radial angeordnete Kämme verfügen.
H. Kiegel

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