Südasien - Armut

Asien - Indien - Megastadt Mumbai
978-3-14-100870-8 | Seite 165 | Abb. 4| Maßstab 1 : 36000000

Überblick

Indien, das hinsichtlich seiner Bevölkerung zweitgrößte Land der Erde, hat seit Beginn der 1990er-Jahre einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und in Wachstumsbranchen wie der Informationstechnologie ein internationales Spitzenniveau erreicht, ist aber immer noch ein Entwicklungsland. Nach dem HDI lag Indien im Jahr 2014 auf Rang 130 von 188 (eingestuft als mittlerer Stand der menschlichen Entwicklung).

Obwohl Indien in den letzten Jahren bei den Importen und Exporten enorme Zuwachsraten verzeichnen konnte und das BIP deutlich gestiegen ist (+22 Prozent zwischen 2013 und 2016), leben Millionen Inder in drückender Armut. Etwa ein Drittel der indischen Bevölkerung, knapp 400 Mio. Menschen, lebt unter der Armutsgrenze; ein Großteil von ihnen, rund 200 Mio. Menschen, leidet an Hunger. Die ärmsten Einwohner des Landes leben entweder in den ausufernden Marginalsiedlungen der zahlreichen Millionenstädte (s. 165.6) oder in besonders ländlich geprägten Regionen wie dem Bundesstaat Bihar, in dem sich keine nennenswerte Industrie etabliert hat, in dem aber auch die Landwirtschaft eine Familie kaum noch ernähren kann.

In der regionalen Differenzierung erweist sich der Nordosten Indiens als besonders stark betroffen, während sich die wirtschaftlich starken Bundesstaaten im Süden und Nordwesten sowie die Hauptstadtregion positiv abheben.

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