Sahara - Wüstenarten im Satellitenbild

Afrika - Afrika - Sahara und Sahel
978-3-14-100870-8 | Seite 188 | Abb. 2

Überblick

Die Sahara ist mit rund 8,6 Mio. Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Erde. Sie baut sich aus einem Mosaik verschiedener Wüstenarten auf.

Die großen, von Felsbrocken und Gesteinsblöcken bedeckten Plateaus werden in der Sahara als Hamada bezeichnet. Der Wind hat in diesen Gebieten sämtliches Feinmaterial ausgeblasen, sodass nur grober Schutt zurückblieb. Die physikalische Verwitterung - vor allem durch die starken Temperaturunterschiede und Salzsprengung - lässt scharfkantige Gesteinssplitter entstehen, mit denen das Gebiet übersät ist. Hamada-Wüsten nehmen rund 70 Prozent der Sahara ein. Im Satellitenbild sind sie auf dem Fadnoun-Plateau, dem Tassili der Adjer und in der Murzuq-Region verbreitet, erkennbar jeweils an ihrer dunkelbraunen Farbe und den eingeschnittenen Trockentälern. Im Umfeld der Plateaus und Gebirge liegen oftmals mit unterschiedlich großem Gesteinsmaterial bedeckte Ebenen, die in der Sahara als Reg bezeichnet werden. Neben großen Blöcken sind hier auch Kies und kleineres Geröll zu finden. Reg-Wüsten bilden den Übergang zwischen Hamada- und Serir-Wüsten. Serir heißen Wüstengebiete, deren Oberfläche mit kleineren, abgerundeten Kiespartikeln bedeckt ist, zwischen die sich Sand oder Ton gemischt haben. Wenn der Wind Sand aufnimmt, poliert er wie mit einem Sandstrahlgebläse Kies und das Geröll zu Windkantern. Dabei entstehen auch bizarre Pilzfelsen. Serir-Wüsten sind im Satellitenbild nordöstlich des Fadnoun-Plateaus zu erkennen, sie haben eine hellbraune Farbe.

Die großen Gebiete der Sahara mit Sandwüste heißen Erg. In den Sandwüsten türmt der Wind den Sand zu Sandfeldern und Dünen auf. Die jeweiligen Formen der Dünen hängen von den Wind- und Vegetationsverhältnissen, der Art des Sandes und der Beschaffenheit des Untergrundes ab. Erg-Wüsten nehmen rund 20 Prozent der Sahara ein. Sie sind im Satellitenbild fast überall randlich zu den Hamada-Wüsten zu erkennen. Sie haben eine gelbe bis rötlichbraune Farbe und weisen vielerorts typische Dünenmuster auf, zum Beispiel im Erg Murzuq. Innerhalb der Erg-Wüsten heben sich kleinflächige Oasen durch ihre dunkle Farbe ab.

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