Überblick
Die Hauptstadt der Russischen Föderation ist mit einer Bevölkerung von rund 13 Mio. Menschen und rund 20 Mio. im Ballungsraum (Stadt und Oblast Moskau) sowohl größte Stadt als auch größte Agglomeration Europas. Die Übersichtskarte zeigt die radial-ringförmige Grundstruktur. Ringstraßen und Erweiterungen sind im Lauf der Stadterweiterung um das historische Stadtzentrum am Kreml gewachsen. An der Peripherie entstanden Trabantenstädte mit Großwohnbauten, aber auch Datschen-Siedlungen.
Im Wesentlichen markiert der 1962 angelegte, 109 Kilometer lange, heute zehnspurige Autobahnring (MKAD) die Grenze der Stadt Moskau, die gleichzeitig eines der 83 Föderationssubjekte der Russischen Föderation ist. Beiderseits des Autobahnrings gibt es eine Vielzahl von Großwohnsiedlungen (Mikrorajons), die zum überwiegenden Teil noch aus der Sowjetzeit stammen; die Karte zeigt nur die einwohnerstärksten dieser Großwohnsiedlungen. 2012 wurde das Stadtgebiet vor allem nach Südwesten erweitert.
Verkehr
Sternförmig laufen Radialstraßen aus dem Umland auf den Kreml zu. Sie sind weit älter als die frühneuzeitlichen Ringstraßen um das Zentrum. Bereits im Mittelalter führten sie in alle Himmelsrichtungen. Die politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten, auch Kriege, spielten sich zu einem nicht geringen Teil auf diesen Straßen ab.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts verkehrten auch Eisenbahnen auf diesen Hauptrouten. Dadurch entwickelte sich Moskau zum großen Verkehrs- und Transportzentrum Russlands und später der Sowjetunion. Von Moskaus Funktion als zentraler Drehscheibe im nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr zeugen heute die drei internationalen Flughäfen, die acht Fernbahnhöfe und die drei Binnenhäfen der Stadt.
Ein Problem der Metropole ist der Straßenverkehr. Obwohl das Stadtzentrum seit den 1930er-Jahren durch ein stetig ausgebautes U-Bahn-Netz, die Moskauer Metro, gut erschlossen ist, bevorzugen viele Einwohner die Fahrt im privaten Pkw, weshalb die Hauptverkehrsachsen im Berufsverkehr ständig verstopft sind. Mangels Freiflächen gibt es kaum Raum für neue Straßenprojekte. Entlastung für den Personennahverkehr brachte 2016 ein S-Bahn-Ring, der an die Hauptschienenwege bzw. Buslinien zwischen Zentrum und Peripherie angeschlossen ist. Seit 2019 entstehen außerdem Durchmesserlinien: lange S-Bahn-Strecken, die die ganze Agglomeration radial durchkreuzen.
Metropole
Moskau ist seit jeher nicht nur das politische und kulturelle Zentrum des Landes, es spielt auch eine Schlüsselrolle für die russische Wirtschaft. Etwa ein Fünftel des russischen Bruttoinlandsproduktes wird in der Agglomeration Moskau erwirtschaftet. Industrielle Schwerpunkte sind traditionell der Maschinen- und Fahrzeugbau, die Elektroindustrie sowie die chemische Industrie. Daneben hat sich Moskau zu einem Standort der Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt. In den rund 1 200 Banken der Stadt werden geschätzt etwa drei Viertel der russischen Finanzgeschäfte abgewickelt, überdies sind hier internationale Konzerne mit ihrem Hauptsitz oder Niederlassungen vertreten. Die Stadt ist daher ein Dienstleistungszentrum mit internationaler Bedeutung.
Angesichts des hohen Bedarfs haben Investoren nahe dem Zentrum, rund fünf Kilometer vom Kreml entfernt am Ufer der Moskwa mehrere Wolkenkratzer, die als Geschäfts- und Bürogebäude dienen, erbaut, die das Herz des neuen Stadtteils namens Moskau City (Moskauer Internationales Geschäftszentrum) bilden. Das neue Viertel, ein „russisches Manhattan“, beherbergt ca. 20 teils architektonisch spektakuläre, bis 373 Meter hohe Wolkenkratzer mit Büro- und Geschäftsräumen, Luxuswohnungen sowie einem großen Einkaufs- und Unterhaltungszentrum im „Zentralkern“.