Asien - Bevölkerungsverteilung

Asien - Asien - Staaten und Bevölkerung
978-3-14-100391-8 | Seite 98 | Abb. 1

Überblick

Asien beherbergt mit 4,5 Milliarden Einwohnern so viele Menschen wie kein anderer Kontinent. Gleich sieben asiatische Länder – China, Indien, Bangladesch, Indonesien, Russland, Pakistan und Japan – gehören zu den zehn bevölkerungsreichsten Staaten der Erde mit jeweils deutlich mehr als 100 Millionen Einwohnern. Eine besonders starke Bevölkerungskonzentration gibt es in dem breiten Streifen, der sich vom indischen Subkontinent über Südostasien, China und Korea bis Japan erstreckt (unterbrochen nur von den Hochgebirgsketten im Osten Chinas). Hier liegen die beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde – die Volksrepublik China mit 1,40 Milliarden Einwohnern und Indien mit 1,33 Milliarden Einwohnern –, in denen zusammen rund ein Drittel der Erdbevölkerung lebt.

Ungunstgebiete und Siedlungsschwerpunkte

In einem deutlichen Kontrast zu dem süd- und südostasiatischen Dichtegürtel stehen Regionen, in denen die naturräumlichen Bedingungen, insbesondere klimatische Ungunst und periphere Lage, eine dichte Besiedlung verhindert haben. Zu diesen Gebieten zählt neben dem spärlich besiedelten Nordasien auch das klimatisch benachteiligte und äußerst dünn besiedelte Zentralasien mit seinen Steppen, Wüsten und Gebirgen, in denen die Böden für die landwirtschaftliche Nutzung zu trocken oder felsig sind. In diesen Gebieten gibt es allenfalls eine punktuelle oder inselhafte Besiedlung, zumeist in der Nähe bedeutender Bodenschätze, entlang großer Verkehrslinien (z. B. Transsibirische Eisenbahn, Baikal-Amur-Magistrale), in vereinzelten Oasen oder regional begrenzten Beckenlandschaften. Das ehemals vollständig mit tropischen Regenwäldern bedeckte Landesinnere des kontinentalen Südostasiens (wie das Mekong-Gebiet) und der großen Inseln (wie Sumatra, Borneo) wird zunehmend erschlossen und besiedelt. In diesen Gebieten steigt die Bevölkerungsdichte. Innerhalb Südostasiens tritt der agrarische Gunstraum Java mit den höchsten Bevölkerungsdichten hervor; besonders augenfällig ist hier der Unterschied zu den anderen Inseln Indonesiens.

Ballungsräume

Auffällig in Süd- und Ostasien ist die Konzentration großer Metropolen. Im Ranking der größten Ballungsräume der Welt werden die ersten acht Plätze von Metropolregionen in Asien belegt. Auf dem ersten Platz steht Tokio, gefolgt von Jakarta, Delhi, Manila, Seoul, Karatschi, Shanghai und Mumbai. Wie ein Vergleich mit den Einwohnerzahlen von 1970 belegt, haben sehr viele Städte Süd- und Ostasiens – insbesondere in China – ihre Einwohnerzahlen in wenigen Jahrzehnten um ein Vielfaches gesteigert. Der wichtigste Grund dieser Entwicklung ist das für viele Entwicklungs- und auch Schwellenländer charakteristische Stadt-Land-Gefälle, das den Verstädterungsprozess in diesem Teil Asiens stark beschleunigt hat. In China beispielsweise lebten 1980 weniger als 30 Prozent der Bevölkerung in Städten, heute sind es bereits fast 60 Prozent.

Schlagworte