Überblick
Das kleine Eggegebirge in Ostwestfalen bietet die besten natürlichen Voraussetzungen in Nordrhein-Westfalen für die Nutzung der Windenergie. Hier liegen Windparks dicht beieinander, darunter die größten Windparks in Nordrhein-Westfalen.Windenergie in Westfalen
Der Wind weht nicht überall gleich stark. Es gibt natürliche Standorte, die für die Nutzung der Windenergie günstig sind, darunter weite, unbewaldete Gebiete und Gebirgszüge, die quer zur Hauptwindrichtung ausgerichtet sind. Dazu gehören das Eggegebirge und benachbarte Mittelgebirge in Ostwestfalen. Da die Bevölkerungsdichte hier auch nicht so hoch ist wie in anderen Teilen Nordrhein-Westfalens, wurde hier eine bemerkenswert große Konzentrationszone von Windparks entwickelt.Ausbau der Onshore-Windenergieerzeugung
Die angegebene Windgeschwindigkeit bezieht sich auf eine Höhe von 135 m über Grund. Dies entsprach der Nabenhöhe vieler Windkraftanlagen der letzten Jahrzehnte. Doch mit fortschreitender technischer Entwicklung werden Windkraftanlagen immer höher. Ihre Rotoren erreichen noch größere Höhen, wo der Wind noch stärker und kontinuierlicher weht. Aus technischer Sicht ist es heute möglich, große Windenergieanlagen in Wäldern oder in der Nähe von Waldrändern zu errichten. Aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes ist dies jedoch nur eingeschränkt möglich. Auch zu den nächsten Siedlungen muss ein Mindestabstand eingehalten werden. In Raumordnungsverfahren werden daher Windvorranggebiete festgelegt.Windparks auf der Paderborner Hochfläche
Die Paderborner Hochfläche bildet den Westhang des Eggegebirges und weist mit ihrem Anstieg von West nach Ost zunehmendes Windenergiepotenzial auf. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit auf dem Plateau in 135 m Höhe ist um mehr als einen Meter pro Sekunde höher als in den Tälern.
Dargestellt sind die auf der Paderborner Hochfläche installierten Windenergieanlagen in einer Kombination aus installierter Leistung und Inbetriebnahmezeitraum. Durch diese Präsentation wird die Entwicklung des Zubaus von Windenergieanlagen in den letzten 30 Jahren deutlich.
Die ersten Windkraftanlagen wurden an den aus heutiger Sicht klein erscheinenden, attraktivsten Standorten errichtet. Das Windenergiepotenzial erlaubt hier einen Energieertrag von bis zu 700 kWh/m². Die später hinzugekommenen größeren Windkraftanlagen mit höheren Leistungen wurden ebenfalls in geeigneten Windvorranggebieten errichtet. Allerdings ist dort die Windgeschwindigkeit an diesen niedriger gelegenen Standorten bereits etwas geringer. Der mögliche Windenergieertrag liegt dort bei ca. 600 kWh/m².
Flächen für den Bau von Onshore-Windenergieanlagen sind in Deutschland inzwischen knapp geworden, auch und gerade an diesen naturgegebenen Standorten. Dass die Energiewende einen raschen weiteren Ausbau der Windenergie erfordert, liegt auf der Hand, aber auch in dieser Modellregion der Windenergienutzung ist das gesellschaftliche Klima in diesen Fragen rauer geworden und die Akzeptanz von Windparks scheint zu schwinden.
Um den notwendigen Interessenausgleich zu erreichen, werden in den Bebauungsplänen der Gemeinden Paderborn, Altenbeken, Borchen und Lichtenau die Eignungs- und Verbotsgebiete für Windparks festgelegt und alle paar Jahre detailliert angepasst.