Erde - Jahreszeiten- und Tageszeitenklimate

Erde - Klimazonen (effektive Gliederung)
978-3-14-100900-2 | Seite 259 | Abb. 3| Maßstab 1 : 300000000

Überblick

Global betrachtet können Klimazonen mit Jahreszeitenklima und solche mit Tageszeitenklima unterschieden werden. Maßgeblich für diese Differenzierung ist der Einstrahlungswinkel der Sonne.

Jahreszeitenklimate

Ein Klima, das durch einen merklichen Kontrast zwischen warmen und kalten Jahreszeiten gekennzeichnet wird, gilt als Jahreszeitenklima. Die Temperaturdifferenzen innerhalb eines Jahres sind dabei stärker ausgeprägt als zwischen Tag und Nacht. Dies ist auf den gleichbleibenden Neigungungswinkel der Erdachse beim Umlauf der Erde um die Sonne zurückzuführen, aufgrund dessen der Einstrahlungswinkel der Sonne variiert.

In Polnähe wird bei einem geringeren Einfallswinkel der Sonnenstralen eine vergleichsweise größere Fläche bestrahlt. Darüber hinaus absorbiert die Atmosphäre auf dem langen Weg mehr Energie. Es gelangt folglich weniger Energie auf die Erdoberfläche. Ist die Neigung der Erdachse der Sonne zugewandt, so verkleinert sich die bestrahlte Fläche und auch der Weg der Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre wird kürzer, weshalb die Einstrahlung stärker ausfällt. In den höheren Breiten fallen dadurch die Tage im Sommer deutlich länger aus als die Nächte, sie erhalten mehr Strahlungsenergie als sie in Form von Wärme nachts wieder abgeben. Im Winter dagegen sind die Nächte deutlich länger, die Strahlungsbilanz fällt aufgrund der nächtlichen Wärmeabgabe negativ aus.

Jahreszeitenklimate herrschen nur außerhalb der Tropen, in den sogenannten Ektropen, also in den Subtropen, der gemäßigten Zone, der subpolaren Zone und der Polarzone.

Innerhalb der Jahreszeitenklimate nimmt die Temperaturamplitude im Laufe des Jahres mit zunehmender Entfernung vom Äquator zu. Es bestehen aber auch in Abhängigkeit von der Entfernung zu den Ozeanen beträchtliche Differenzen. So wird zwischen maritimem, kontinentalem und hochkontinentalem Klima unterschieden, wobei die Temperaturamplitude zwischen wärmstem und kältestem Monat mit zunehmender Kontinentalität steigt. Im hochkontinentalen Klima beträgt die Temperaturdifferenz über 40 °C.

Ein hochkontinentales Klima weist beispielsweise Jakutsk in Russland auf. Hier zeigt sich im Klimadiagramm (s. 258.4) zwischen dem kältesten und dem wärmsten Monat eine Temperaturdifferenz von beinahe 60 °C.

Tageszeitenklimate

Beim Tageszeitenklima fallen die Temperaturdifferenzen zwischen wärmstem und kältestem Monat deutlich geringer aus, während die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht deutlicher ausgeprägt sind. Sie können bis zu 12 °C betragen. Thermische Jahreszeiten sind hier also nicht existent. Die Tageslängen unterscheiden sich kaum. Dies wird bedingt durch den gleichbleibenden Einfallswinkel der Sonnenstrahlung am bzw. rund um den Äquator.

Tageszeitenklimate herrschen in den Tropen, wobei hier, in Abhängigkeit von der Höhenlage, zwischen Warmtropen und Kalttropen unterschieden wird. In den Kalttropen, etwa in den Hochgebirgen Afrikas, können die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen.

Ein typisches Beispiel für ein Tageszeitenklima ist Kuching in Malaysia, das in den Tropen liegt und dessen Temperaturverlauf im Klimadiagramm (s. 258.4) über das Jahr gesehen praktisch unverändert bleibt.

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Diercke

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