Deutschland - Naturgefahren

Deutschland - Umwelt und Naturgefahren
978-3-14-100902-6 | Seite 57 | Abb. 3| Maßstab 1 : 7000000

Überblick

Auch Deutschland wird als Folge des Klimawandels in zunehmendem Maß mit Naturgefahren konfrontiert. Vor allem Extremereignisse, die sich zu Naturkatastrophen ausgeweitet haben, treten häufiger auf. Noch nicht berücksichtigt sind in diesem Zusammenhang Hitzetage und Dürren.

Durch Naturgefahren gefährdete Regionen

Die Karte gibt einen regional differenzierten Überblick über die Naturgefahren in Deutschland. Hervorgehoben sind in Flächensignaturen jeweils die Regionen besonderer Gefährdung in den vier Kategorien Stürme, Hochwasser, Waldbrände und Erdbeben. So ist die Erdbebengefährdung am Oberrhein bzw. im Raum Köln Folge der vergleichsweise aktiven Bruchtektonik an den Verwerfungen beiderseits des Rheins (s. 92.3).
Zusätzlich geben Punktsignaturen zu diesen Kategorien sowie zu Einzelereignissen wie Hagel und Blitzeinschlägen konkrete Beispiele für Naturkatastrophen seit 1960, sodass die Gefährdung und das tatsächliche Eintreten gegenübergestellt und verglichen werden können. Als größte Naturgefahren in Deutschland erweisen sich gegenwärtig Überschwemmungen und – in etwas geringerem Maße – Stürme. Besonders gefährdet sind hierbei die Küsten und die Flussauen im Norden.

Starke Einzelereignisse

Das Juli-Hochwasser von 2021, bei dem in den beiden Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens 189 Menschen ums Leben kamen, weit mehr als bei jedem anderen Hochwasser-Ereignis in den letzten 60 Jahren, war auch die teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg. Beim Orkan „Lothar“, der am zweiten Weihnachtstag 1999 den Südwesten Deutschlands traf, wurde am Hohentwiel bei Singen die Höchstgeschwindigkeit von 272 Kilometern pro Stunde gemessen. Die Schäden waren gewaltig. Die beiden schwersten Erdbeben in Deutschland erreichten eine Stärke von 5,7 (Albstadt-Beben 1978) bzw. 5,9 (Roermond-Beben 1992) auf der Richterskala. Würden solche Beben heute eine Großstadt wie Köln oder Basel treffen, dann käme es zu Schäden in Milliardenhöhe.

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