Texhoma (Oklahoma) - Farmwirtschaft

USA - Landnutzung im Westen und Mittelwesten
978-3-14-100919-4 | Seite 203 | Abb. 3| Massstab 1 : 75000

Überblick

Texhoma liegt im äussersten Nordwesten des Bundesstaats Oklahoma, nahe der Grenze zu New Mexico und Texas (s. 202.1). Der Ort selbst etwas weiter südöstlich, liegt ausserhalb des Kartenausschnitts, und hat rund 830 Einwohner.
Die Karte zeigt die Landnutzung auf den verstreut liegenden Farmen im Umland des kleinen Ortes. Das Gebiet gehört zum westlichen Teil des Oklahoma Panhandle, einer typischen Weizenanbauregion. Die natürliche Vegetation ist die Kurzgrasprärie, die im nördlichen Teil des Kartenausschnitts noch zu erkennen ist. Aufgrund der Niederschlagsarmut wird der Weizen entweder im Trockenfeldbau („Dry Farming“) oder mithilfe der Karussellbewässerung angebaut. Weitere Produkte sind Mais, Hirse und Sonnenblumen (als Ölpflanze).

Winderosion durch Vegetationszerstörung

Der Oklahoma Panhandle bildet den Kernbereich eines Raumes, der stark von Winderosion betroffen ist (s  202.1). Das ehemalige sogenannte Indianerterritorium wurde 1897 zur Besiedlung freigegeben. Die geometrische, oft schachbrettartige Aufteilung vieler landwirtschaftlich genutzter Flächen in den USA – der sich auch Verkehrswege, Siedlungen und Nutzungsparzellen unterordnen – ist ein Relikt aus dieser Phase der planmässigen Landnahme.
Weil die natürliche Vegetation schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu grossen Teilen vernichtet wurde, verstärkte sich nach dem Übergang zum Getreideanbau (vor allem Weizen-Monokulturen) der Prozess der Bodenabschwemmung. Insbesondere Starkregenfälle verursachen auf geneigten Flächen mit zerstörter Vegetation sehr rasch grossflächige linienhafte Zerschneidungen.
Vor allem Ende der 1920er- und Anfang der 1930er-Jahre wurde die Kurzgrasprärie grossflächig umgepflügt. Die zugezogenen Weizenbauern wussten nicht, dass sie das ökologische Gleichgewicht der Region auf diese Weise erheblich und nachhaltig störten. Wegen der geringen Niederschläge und der regelmässig auftretenden Trockenperioden wurde die Region mehrfach von grossen Dürren heimgesucht, die in der sehr ebenen, nahezu baumfreien Landschaft zu katastrophalen Bodenverlusten durch Winderosion führten. Aufgrund der berüchtigten Staubstürme bürgerte sich für die Gegend die Bezeichnung „Dust Bowl“ ein. Hinzu kam die Gully-Erosion, bei der abfliessendes Wasser aus Starkniederschlägen zu einer tiefen Zerschneidung der Plateauflächen und zur Entstehung sogenannter Badlands führte.

Gegenmassnahmen

Zur Bekämpfung der Bodenzerstörung leitete man daher verschiedene Massnahmen ein, die durch den Soil Conservation Service, eine US-Bundesbehörde, koordiniert wurden. Die Gully-Erosion konnte durch eine gezielte Bepflanzung der Erosionsrinnen und ihrer Ränder weitgehend gestoppt werden. Teilweise werden in den bestehenden Erosionsrinnen Dämme errichtet, die das Wasser aufstauen und so seine Erosionskraft nach Starkregenfällen bremsen. Auch durch das Pflügen parallel zu den Höhenlinien, als Konturpflügen bekannt, wird die Bodenabspülung nach Niederschlägen verringert. Bei grossen Geländeneigungen werden zusätzlich Hangterrassen angelegt. Die Anlage von Windschutzhecken verringert die Bodenabtragung durch den Wind.
Der geringe Niederschlag im Oklahoma Panhandle ist auch der Grund für das „Dry Farming“, einer Feldbaumethode, bei der das Niederschlagsaufkommen von zwei bis drei Regenperioden genutzt wird, um eine Ernte einzubringen. Nicht im Kartenbild zu erkennen ist eine weitere Methode des Erosionsschutzes, der als Strip Farming bezeichnete Streifenanbau zweier Feldfrüchte.
In jüngster Zeit wurden grosse Schweinemastanlagen im Oklahoma Panhandle und den unmittelbaren Nachbarräumen angesiedelt, um eine höhere Wertschöpfung zu erreichen, als dies nur mit dem Pflanzenbau möglich wäre. Dadurch soll die ökonomische Basis der Region verbessert und die Abhängigkeit vom Pflanzenbau verringert werden.

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