Überblick
Die im Kartenausschnitt abgebildete Hamburger Altstadt, einer der ältesten Stadtteile und die HafenCity, der jüngste Teil der Stadt, liegen unmittelbar nebeneinander.Geschichte
Das Hamburger Stadtgebiet hat eine lange Siedlungsgeschichte. Ein Schlüsselereignis war die Verleihung des Hafenrechts an die zwischen Alster und Elbe liegende Handels- und Marktsiedlung (1189 durch Kaiser Friedrich I.).
Die führende Rolle, die Hamburg in der Hanse einnahm, war Ausdruck der Bedeutung der Stadt im ausgehenden Mittelalter. Das Gebiet der Altstadt wurde von Bürgerhäusern, Handelskontoren, Lagern, den markanten Stadtkirchen sowie repräsentativen Gebäuden wie dem Rathaus, der Börse (1558 gegründet) und dem ersten deutschen Opernhaus (1678 gegründet) bestimmt. Die Phase der Industrialisierung führte zu ersten ausgedehnten Stadterweiterungen, die heute an der Speicherstadt südlich der Altstadt (ab 1866) und den Bahnanlagen am Ring der ehemaligen Wallanlagen zu erkennen sind. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Kaianlagen im heutigen Hafengebiet südlich der Elbe in Betrieb genommen. Einen schweren Einschnitt brachten die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, nach denen die Innenstadt weitgehend neu erbaut wurde.
Typisch ist heute die Dominanz der Büro- und Geschäftsnutzung in der City. Sie ist auch kulturelles Zentrum der Region mit Einrichtungen wie der Kunsthalle, Museen oder der Elbphilharmonie. Die Wohnnutzung ist in der City weitgehend zurückgedrängt, eine Ausnahme bildet innerhalb des Ringes der Wallanlagen das Viertel rund um die St. Michaeliskirche westlich der Altstadt.
Die HafenCity
Südlich der Altstadt entstand ein ganzer Stadtteil neu. Die HafenCity gilt als größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben Europas. Die Revitalisierung dieser Flächen steht beispielhaft für die planerischen Ansätze des räumlichen Leitbildes der Stadt. Sie orientiert sich auch an erfolgreichen Beispielen in anderen Wirtschaftsmetropolen, etwa den Docklands in London. Auf einer Fläche von 157 Hektar entsteht hier ein neues Stadtviertel. Geplant sind bis zur Fertigstellung des Projekts der Bau von über 7 500 Wohnungen für rund 15 000 Menschen, daneben entstehen Dienstleistungsflächen (45 000 Arbeitsplätze), Bildungseinrichtungen, Gastronomie, Einzelhandel, Kultur- und Freizeitangebote sowie Parks. Prägend für die HafenCity ist also die Mischung verschiedenster Funktionen. Die Speicherstadt prägt dabei das Bild maßgeblich mit.
Die Flächen der HafenCity befanden sich zu Projektbeginn zu 90 Prozent im Eigentum der Stadt, sodass ein umfassendes Planungskonzept möglich wurde. Der Stellenwert der öffentlichen Verkehrsmittel, eine angestrebte soziale Mischung der Bevölkerung, kurze Wege zu Arbeitsstätten und Einrichtungen des täglichen Bedarfs und ein teilweise hoher Gebäudestandard hinsichtlich der Energieeffizienz sind Elemente, die als beispielhaft für die nachhaltige Gestaltung eines Stadtquartiers gelten.