Überblick
2021 beschloss die EU-Kommission gemeinsam mit dem Hohen Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik die Global-Gateway-Initiative, in deren Rahmen weltweit 300 Mrd. Euro in die Bereiche Digitales, Energie und Verkehr sowie Klimaschutz, Gesundheit, Bildung und Forschung investiert werden sollen. Das Engagement der EU in Afrika zielt dabei darauf ab, Solidarität, Sicherheit, Frieden und nachhaltigen Wohlstand auf beiden Kontinenten zu gewährleisten.Investitionspaket für Afrika
Im Rahmen der Partnerschaft Afrika–EU stellt die Europäische Union 150 Mrd. Euro bereit, die für vier Kernmaßnahmen vorgesehen sind:
grüner Wandel: Die Energieversorgung in Afrika soll bis 2040 verdoppelt werden, um für 600 Mio. Menschen einen Zugang zu Elektrizität zu gewährleisten.
digitaler Wandel: Die digitale Abdeckung soll um 10 Prozent erhöht werden, was infolgedessen eine Steigerung des BIP um 1 Prozent nach sich ziehen würde.
nachhaltiges Wachstum und Generierung angemessener Arbeitsplätze: Für Afrika wird auch in den nächsten Jahrzehnten ein starkes Bevölkerungswachstum prognostiziert. Bis 2100 wird die Bevölkerung von derzeit 1,3 Mrd. Menschen auf 4,2 Milliarden ansteigen, dabei wird die junge Mittelschicht besonders rasch zunehmen. Allein in den nächsten 30 Jahren werden rund 800 Mio. Menschen zusätzlich Beschäftigung benötigen.
Ein grundlegendes, gemeinsames Ziel ist die Bekämpfung instabiler Verhältnisse, von Radikalisierung und Terrorismus. Zu diesem Zwecke fördert die EU afrikanische Verteidigungs- und Sicherheitskräfte durch Ausbildungsmaßnahmen und die Bereitstellung von Ausrüstung. Auch wird im Bereich der Migration eng zusammengearbeitet, um Schleuserkriminalität und Menschenhandel zu unterbinden, die Ursachen irregulärer Migration zu bekämpfen und gleichzeitig Optionen zu legaler Migration zu vermitteln.
Die Förderung von Multilateralismus ist im Rahmen der Global-Gateway-Initiative ein wichtiger Grundsatz. So sollen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, zur Stärkung des Handelssystems und zur Bekämpfung der Corona-Pandemie abgesprochen und gemeinschaftlich koordiniert werden. Im Kampf gegen Covid-19 hat die EU bis Mai 2022 450 Millionen Impfdosen gespendet.
Einer der übergeordneten Rahmen für die Partnerschaft zwischen der EU und Afrika (sowie karibischen und pazifischen Staaten) ist das Cotonou-Abkommen. Dieses wurde im Jahr 2000 verabschiedet und bildet die Grundlage der Zusammenarbeit mit insgesamt 48 Subsahara-Staaten.