Schweiz - Tourismusgemeinden

Schweiz - Tourismus
978-3-14-100919-4 | Seite 50 | Abb. 1| Massstab 1 : 2000000

Überblick

Im Vergleich mit anderen Ländern ist die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Schweiz überdurchschnittlich hoch.

Bedeutung des Tourismus für die Schweiz

Da die touristischen Güter und Dienstleistungen auf eine Vielzahl von Branchen (Gastgewerbe, Transport usw.) verteilt sind, ist eine genaue quantitative Erfassung jedoch schwierig. Aufgrund der Berechnungen des Bundesamtes für Statistik generierte der Tourismus 2023 rund 43 Milliarden Franken Gesamteinnahmen für die Schweizer Wirtschaft, davon stammten 18,4 Milliarden Franken von Gästen aus dem Ausland. Somit ist der Tourismus mit rund 4 % der gesamten Exporteinnahmen eine der wichtigsten Exportbranchen der Schweiz. Die Fremdenverkehrsbilanz insgesamt ist jedoch negativ, d. h. Schweizer Touristen geben im Ausland mehr Geld aus (2023: 20,2 Milliarden Franken) als ausländische Gäste in der Schweiz – somit lag der Saldo 2023 mit rund 1,8 Milliarden Franken im Minus. Berechnungen aus dem Jahr 2023 ergaben für den Tourismus ein direktes Beschäftigungsvolumen von 166 000 Vollzeitäquivalenten, was 3,9 % der gesamten volkswirtschaftlichen Beschäftigung in der Schweiz entspricht. Da der Anteil der Teilzeitbeschäftigten insbesondere in dieser Branche sehr hoch ist, liegt die Anzahl der tatsächlich im Tourismus beschäftigten Personen deutlich höher (2023: 266 000). Im Berggebiet dürfte jeder dritte Arbeitsplatz im Zusammenhang mit dem Tourismus stehen. Regionalpolitisch ist der Tourismus deshalb von grösster Bedeutung.

Die Tourismusgemeinden der Schweiz

Die Kartendarstellung beruht auf den Logiernächten in Hotelbetrieben in Orten mit mehr als 50 000 Übernachtungen pro Jahr. Logiernächte in der Parahotellerie (z. B. Ferienhäuser und -wohnungen, Campingplätze, Herbergen mit Einzelbettvermietung) wurden nicht berücksichtigt. Die städtischen Tourismusgemeinden sind durch das weitgehende Fehlen eines Bettenangebots in der Parahotellerie im Vergleich zu den touristischen Orten im Alpenraum tendenziell überbewertet. Die Übernachtungszahlen in den alpinen Tourismusgemeinden wären also unter Berücksichtigung der Parahotellerie deutlich höher. Dies gilt insbesondere für einige Tourismusgemeinden mit einer stark ausgebauten Parahotellerie. Als Beispiele sind Flims/Laax im Kanton Graubünden oder Verbier und Crans-Montana im Kanton Wallis zu erwähnen. Eine anschauliche Darstellung findet sich auch bei Karte 48.2.
In der räumlichen Verteilung kommt die grosse Bedeutung der Berggebiete im schweizerischen Tourismus deutlich zum Ausdruck. Zahlreiche weitere Standorte liegen in den traditionsreichen Seeregionen. Daneben ist auch auf die grosse Bedeutung des Städtetourismus, meist Geschäftstourismus, hinzuweisen. Im Alpengebiet überwiegt teilweise der Wintertourismus (Skisport), dies jedoch deutlich nur noch in den schneesicheren, höher- und höchstgelegenen Orten. Tendenziell gleichen sich die Übernachtungszahlen im Winter und Sommer in den Berggebieten einander an, während in den Seeregionen und den Städten der Sommertourismus stärker ausgeprägt ist. Insgesamt entfällt etwas mehr als die Hälfte der Logiernächte auf ausländische Touristen. Die höchsten Ausländeranteile weisen Städte wie Genf, Zürich und Luzern auf. Für den internationalen Tourismus ist die Sommersaison wesentlich wichtiger als die Wintersaison.
Neben der Übersichtskarte zu den schweizerischen Tourismusgemeinden gibt es eine Reihe von vertiefenden Karten, die anhand konkreter Raumbeispiele weiter über den Tourismus in der Schweiz informieren:
Ascona – Sommertourismus, 50.2
Genf – Tagungstourismus, 51.3
Oberengadin – Tourismus und Klimawandel, 51.4
Entlebuch – Sanfter Tourismus im Biosphärenreservat, 52.2
Zermatt – Schutzgebiet und Tourismus, 53.3

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