GEWUSST – GEKONNT:
Räumliche Bevölkerungsbewegung
Schülerbuch Seite 74
Normalfall Migration
Viele Menschen verlassen ihre Heimat.
Sie wollen ihren Wohnort wechseln.
Sie wandern im eigenen Land oder in ein anderes Land.
Diese Wanderung heißt Migration.
Es gibt verschiedene Formen von Migration.
Wenn man den Wohnort innerhalb von einem Land verlegt,
dann spricht man von der Binnen-Migration.
Wenn man den Wohnort in ein anderes Land verlegt,
dann spricht man von der internationalen Migration.
Die Migration kann zeitlich begrenzt oder dauerhaft sein.
Auch die Gründe für Migration sind verschieden:
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die Suche nach einem Arbeitsplatz,
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der Schutz vor Krieg.
Ein Flüchtling muss seine Heimat
gegen den Willen verlassen.
Er flieht zum Beispiel vor einem Krieg.
Oder Menschen bedrohen und verfolgen ihn
aufgrund der politischen Ansicht oder Religion.
Flüchtlinge haben einen besonderen internationalen Schutz.
Außenmigration – Herkunftsländer
Die Gründe für Migration lassen sich unterscheiden:
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Push-Faktoren
Diese Gründe sprechen für das Verlassen der Heimat.
Push heißt auf Deutsch drücken.
Die Gründe drücken einen Menschen aus seiner Heimat.
Dazu gehören Arbeitslosigkeit, Krieg oder Armut.
Die Menschen hoffen auf ein besseres Leben
an einem anderen Ort.
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Pull-Faktoren
Diese Gründe sprechen für das Einwandern
in ein anderes Land.
Pull heißt auf Deutsch ziehen.
Die Gründe ziehen einen Menschen
an einen anderen Ort.
Dazu gehören Arbeitsplätze, Frieden oder
ein hohes Einkommen.
Die Migranten sind oft junge Menschen.
Sie sind bereits gut ausgebildet.
Die Länder verlieren so wichtige Arbeitskräfte.
Sie verlieren auch das Wissen und Können der Migranten.
Den Verlust von jungen Menschen mit
guter Bildung nennt man Braindrain.
Wenn die Migranten zurückkehren,
dann können sie ihrer Heimat helfen.
Sie können ihr Wissen und ihre Erfahrungen
aus dem Ausland einbringen.
Viele Migranten schicken Geld an ihre Familien.
Das nennt man Rücküberweisungen.
Die Familien geben das Geld in der Heimat aus.
Das Geld unterstützt so die Wirtschaft und
Entwicklung in der Heimat.
Außenmigration – Zielländer
Die Bevölkerungs-Zahl sinkt in vielen Ländern in Europa.
Die Menschen werden auch immer älter.
Viele Länder wünschen sich darum
die Einwanderung von jungen Migranten.
Die jungen Migranten sind wichtige Arbeitskräfte.
Sie zahlen Steuern und stützen die Sozial-Versicherungen.
Dazu gehören zum Beispiel die Renten-Versicherung oder
die Kranken-Versicherung.
Wenn Menschen keine deutschen Staatsbürger sind,
dann gelten sie in Deutschland als Ausländer.
Sie haben nicht die gleichen Rechte
wie deutsche Staatsbürger.
Sie können zum Beispiel nicht wählen.
Einige Ausländer kommen illegal nach Europa.
Sie arbeiten oft für einen geringen Lohn.
Sie können sich nicht über
die Arbeits-Bedingungen beschweren.
Denn ihr Aufenthalt ist strafbar.
Diese Ausländer werden leicht ausgebeutet.
Einige Menschen fühlen sich von Migranten bedroht.
Sie fürchten um ihren Wohlstand und Arbeitsplatz.
Aber viele Menschen sehen die Migranten als Gewinn.
Miteinander leben
Integration bedeutet das Zusammenwachsen von
verschiedenen Menschen zu einer Gemeinschaft.
Diese Gemeinschaft vertritt die gleichen Werte.
Alle Menschen achten sich gegenseitig.
Sie leben miteinander.
Wenn die Integration gelingen soll,
dann müssen alle Menschen mitmachen:
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Die Migranten müssen in allen Bereichen dazugehören.
Sie nehmen an der Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur teil.
Die Migranten müssen dafür die Sprache lernen.
Sie müssen die kulturellen Werte und Gesetze achten. -
Die Einheimischen müssen die Migranten anerkennen.
Sie müssen aufnahmebereit sein.
Sie müssen Bildung und Ausbildung der Migranten fördern.
Was zieht Menschen in Megastädte?
Immer mehr Menschen ziehen in die Städte.
Diesen Vorgang nennen wir Verstädterung.
Wenn die Menschen vom Land in die Stadt ziehen,
dann sprechen wir von der Landflucht.
Besonders in ärmeren Ländern ziehen
die Menschen in die Städte.
Die Bevölkerungs-Zahlen in den Städten steigen.
Es gibt in jedem Land eine Stadt mit großer Bedeutung.
Diese Stadt ist wichtig für Politik, Kultur und Wirtschaft.
Sie ist oft auch die Hauptstadt vom Land.
Die Menschen ziehen oft in diese Stadt.
Hier befinden sich die wichtigsten Unternehmen.
Hier sind auch viele Einrichtungen für Bildung und Kultur.
Die Regierung und Verwaltung sind in der Stadt vertreten.
Wir nennen diese Stadt eine Metropole.
Einige Städte entwickeln sich zu Megastädten.
Eine Megastadt ist eine sehr große Stadt.
Sie hat über 10 Millionen Einwohner.
Die Bevölkerungs-Zahl steigt sehr schnell.
Die Megastädte wachsen darum in ihr Umland.
Es entstehen riesige Ballungs-Räume.
Wir nennen diese Räume auch Agglomerations-Räume.
Gegensätze in Megastädten
Viele Menschen ziehen vom Land in die Städte.
Sie hoffen auf ein besseres Leben.
Aber sie müssen oft ihre Träume und Wünsche aufgeben. Denn es gibt zu wenige Arbeitsplätze in den Städten.
Die meisten Menschen finden Arbeit im informellen Sektor.
Dazu gehören Arbeiten als Straßenhändler oder Schuhputzer.
Der Staat kann diese Arbeiten nicht kontrollieren.
Denn die Arbeiter sind nicht versichert.
Sie zahlen auch keine Steuern.
Es fehlen auch günstige Wohnungen in den Städten.
Die Menschen leben darum in den Slums.
Das sind dicht besiedelte Wohngebiete der Armen.
Hier gibt es oft Kriminalität und Gewalt.
Die Häuser sind kaputt und haben kein Wasser oder Strom.
Neben den Slums liegen die Wohngebiete der Reichen.
Wir nennen sie Gated Communities.
Die Menschen leben hier geschützt
hinter einer Mauer oder einem Zaun.
Die Wohngebiete sind bewacht.
Nur bestimmte Menschen haben Zutritt.