Seite 110/111: Energiegewinnung im Wandel der Zeit
Braunkohle ist ein Rohstoff.
Braunkohle braucht man, um Strom zu gewinnen.
Im Rheinischen Braunkohlenrevier gibt es Braunkohle.
Die Braunkohle liegt hier in einer Tiefe von 150 – 350 Metern.v
Man fördert die Braunkohle im Tagebau.
Das bedeutet, man gräbt ein großes Loch,
um an die Braunkohle heranzukommen.
Zuerst trägt man die oberste Schicht, den Boden, ab.
Dann muss man den Sand und das Gestein abbaggern.
Darunter liegt die Braunkohle.
Riesige Schaufelradbagger erledigen die Arbeit.
Der Sand und das Gestein werden über Förderbänder zu den Absetzern transportiert.
Die Absetzer schütten den Sand und das Gestein auf Kippen.
Wenn die Braunkohleschicht frei liegt,
kann mit dem Abbau begonnen werden.
Die Braunkohle gelangt über Förderbänder zu den Kohlekraftwerken.
Diese befinden sich in der Nähe.
In den Kohlekraftwerken gewinnt man Strom.
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Der Abbau der Braunkohle ist ein großer Eingriff in die Natur.
Die ursprüngliche Landschaft wird völlig zerstört.
Man trägt den fruchtbaren Ackerboden ab.
Man holzt die Wälder ab.
Man leitet Bäche und Flüsse um.
Man entfernt die Dörfer.
Die Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
Sie müssen in neue Dörfer umziehen.
In den Kohlekraftwerken wird Braunkohle verbrannt,
um Wasser zu erhitzen.
Es entstehen schädliche Gase wie das giftige Kohlenmonoxid
und auch Kohlendioxid.
Die Umwelt soll geschont werden.
Deshalb will man in Zukunft weniger Strom in Braunkohlenkraftwerken erzeugen.
Bis zum Jahr 2038 soll der Strom in Deutschland komplett kohlefrei sein.
Man muss aber genügend Strom aus anderen Stromquellen gewinnen.
Bis 2025 will man in Deutschland die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern gewinnen.
Ein erneuerbarer Energieträger ist zum Beispiel der Wind.
Man spricht von einer Energiewende.
Was passiert nun in den Regionen, in denen Kohle abgebaut wird?
Viele Menschen arbeiten dort beim Abbau von Kohle oder in den Kohlekraftwerken.
Sie werden arbeitslos.
Sie brauchen Hilfen.
Sie müssen einen neuen Arbeitsplatz bekommen.
Dafür müssen sie eine neue Ausbildung bekommen.
Durch den Ausstieg aus der Kohle wird sich viel verändern.
Man spricht von einem Strukturwandel.
Seite 114/115: Eine Region verändert sich – das Ruhrgebiet
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es im Ruhrgebiet Äcker, Wiesen und Wälder.
Das Gebiet war von der Landwirtschaft geprägt.
Dann entdeckte man die Vorkommen von Steinkohle.
Ab ungefähr 1850 baute man verstärkt Steinkohle ab.
Der Bergbau veränderte das Ruhrgebiet.
Es entstanden die ersten Eisen- und Stahlwerke.
In der Nähe der Bergwerke siedelten sich auch andere Industriebetriebe an.
Ein weiterer wichtiger Standortfaktor war die Nähe zu den Flüssen Ruhr und Rhein.
Kohle und Stahlprodukte konnten mit Schiffen transportiert werden.
Das Ruhrgebiet entwickelte sich zu einer bedeutenden Industrieregion.
Viele Menschen arbeiteten in den Bergwerken und Industriebetrieben.
Die Eisen- und Stahlindustrie boomte.
Man brauchte immer mehr Arbeitskräfte.
Viele Menschen zogen ins Ruhrgebiet.
Die Bevölkerungszahl stieg an.
Dörfer wurden zu Städten.
Städte wurden zu Großstädten.
Man baute neue Verkehrswege: Straßen, Eisenbahnlinien und Kanäle.
Heute wird im Ruhrgebiet keine Kohle mehr gefördert.
Das letzte Bergwerk wurde 2018 geschlossen.
Die Entwicklung setzte ab Ende der 1950er-Jahre ein.
Man brauchte immer weniger Steinkohle in der Industrie und zum Heizen.
Billige Kohle kam aus dem Ausland.
Ab Mitte der 1970er-Jahre ging auch die Bedeutung der Stahlindustrie zurück.
Kunststoffe und Aluminium ersetzten Stahl.
Die Produkte aus Kunststoff und Aluminium waren billiger und leichter als die Produkte aus Stahl.
Die Nachfrage nach Stahl sank.
Außerdem wurden Eisen und Stahl in anderen Ländern billiger hergestellt.
Seite 116/117: Eine Region verändert sich – das Ruhrgebiet
Bis zum Jahr 2018 wurde im Ruhrgebiet Steinkohle abgebaut.
Es gab viele Hochöfen und Stahlwerke.
Das Ruhrgebiet entwickelte sich zur wichtigsten Industrieregion in Deutschland.
Dann wurde immer weniger Steinkohle gebraucht.
Billige Kohle wurde aus dem Ausland eingeführt.
Auch die Stahlindustrie verlor an Bedeutung.
Viele Arbeitsplätze gingen verloren.
Die Menschen wurden arbeitslos.
Neue Arbeitsplätze mussten geschaffen werden.
Universitäten wie die Ruhruniversität in Bochum wurden gebaut.
So entstanden neue Arbeitsplätze im Bildungsbereich.
Man errichtete Technologieparks auf den Flächen der ehemaligen Bergwerke und der Stahlindustrie.
Hier siedelten sich Hightechindustrie an.
Arbeitsplätze für gut ausgebildete Arbeitskräfte entstanden.
Neue Einkaufs- und Freizeitzentren wurden gebaut.
Hier entstanden viele Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich.
Ein großes Einkaufszentrum ist das CentrO in Oberhausen.
Es liegt auf dem Gelände eines früheren Eisen- und Stahlwerks.
Hier gibt es über 250 Geschäfte, viele Restaurants und Freizeiteinrichtungen.
Museen, Erlebnisparks und Sportstadien wurden gebaut.
Dadurch wurde das Ruhrgebiet immer attraktiver.
Sogar Touristen kommen mittlerweile ins Ruhrgebiet.
Heute sind die Menschen im Ruhrgebiet vorwiegend im Dienstleistungsbereich beschäftigt und nicht mehr in der Industrie.
Im Ruhrgebiet fand ein Strukturwandel statt.