Seite 78/79: Wie hat sich die Landwirtschaft auf einem Hof gewandelt?
Früher lebten und arbeiteten viele Personen auf einem Bauernhof:
der Bauer mit seiner Frau und den Kindern, die Eltern, die Großeltern, mehrere Hilfskräfte.
Erich Brömmel erinnert sich:
Meine Eltern haben auf den Feldern Kartoffeln, Gerste und Rüben angebaut.
Wir hatten Hühner, Enten, Schweine, Kühe und Pferde.
Der größte Teil der Arbeit wurde mit der Hand erledigt.
Die Kartoffeln wurden zum Beispiel mit der Hacke aus der Erde geholt.
Sie wurden mit dem Pferdewagen abtransportiert.
Seitdem hat sich viel getan.
Zuerst wurden die Schweine und Hühner abgeschafft.
Es gibt heute nur noch Kühe auf dem Hof.
Das nennt man Spezialisierung.
Auch auf den Feldern sieht man eine Spezialisierung.
Martin Brömmel hat den Hof von seinem Vater übernommen.
Er hat auf den Anbau von Mais umgestellt.
Der Mais wird an die Kühe verfüttert.
Die Gebäude wurden umgebaut.
Spezialmaschinen wurden angeschafft.
Die Maschinen übernehmen die Arbeit.
So braucht man weniger Arbeitskräfte.
Die Kühe stehen in einem Boxenlaufstall.
Futter bringt der automatische Futterwagen.
Jede Kuh wird von einem Melkroboter gemolken.
Ein Sensor am Halsband der Kuh berechnet die Menge des Kraftfutters.
Nicht nur der Hof Brömmel hat sich verändert.
Die Landwirte haben sich spezialisiert.
Viele Landwirte haben aber auch die Landwirtschaft aufgegeben.
Die Betriebe waren zu klein.
Andere Landwirte haben ihre Höfe vergrößert.
Sie kauften zum Beispiel Land dazu.
Seite 80/81: Moderne Landwirtschaft – was heißt das eigentlich?
Bei der modernen Landwirtschaft werden die Tiere nicht mehr von Hand gefüttert.
Sie bekommen ihre Futtermenge vollautomatisch über eine Fütterungsanlage.
Man braucht weniger Arbeitskräfte.
In einem Stall sind sehr viele Tiere untergebracht.
In der modernen Landwirtschaft werden Hilfsmittel eingesetzt.
Dadurch möchte man die Erntezeit beeinflussen und den Ertrag steigern.
Mit Folien kann man zum Beispiel die Erde abdecken.
Dann erwärmt sich das Erdreich schneller, wenn die Sonne scheint.
Die Folie schützt auch vor Kälte.
So kann die Ernte früher beginnen und die Erträge sind höher.
In der modernen Landwirtschaft setzt man Maschinen ein.
Man spricht von Mechanisierung.
Maschinen und Technik sind aufeinander abgestimmt.
Ein Computer steuert die Arbeitsgänge.
Man braucht weniger Arbeitskräfte.
Landwirte möchte aus ihrem Betrieb immer mehr Leistung herausholen.
Das nennt man Intensivierung.
Auf derselben Fläche sollen höhere Erträge erzielt werden.
Das erreicht man zum Beispiel durch Düngung.
Auch in der Viehhaltung gibt es eine Intensivierung.
Man spricht von Intensivtierhaltung oder Massentierhaltung.
Schweinemäster Franzen hält zum Beispiel 2000 Mastschweine.
Die Schweine werden mit Kraftfutter gemästet.
Sie nehmen schnell an Gewicht zu.
Sie können schon nach kurzer Zeit verkauft werden.
Durch die Massentierhaltung wird viel Fleisch auf dem Markt angeboten
Das Angebot ist groß.
Der Preis für Fleisch ist niedrig.
Seite 82/83: Intensive Tierhaltung in großen Ställen – Pro und Kontra
Hähnchenmäster Bente ist in einer Zwickmühle.
Um sein Einkommen zu sichern, muss er viele Tiere halten.
Er muss die Tiere schnell mästen.
Wenn er weniger Tiere hält, muss er den Preis erhöhen.
Die Verbraucher wollen aber die höheren Preise nicht bezahlen.
Sie möchten Fleisch zu günstigen Preisen einkaufen.
Andere Landwirte mit günstigeren Angeboten sind im Vorteil.
Billiges Fleisch kommt auch aus anderen Ländern.
Landwirt Bente kann seine Hähnchen nicht mehr verkaufen.
Er kann nur mithalten, wenn er mehr Tiere hält und die Kosten durch neue Technik senkt.
Die Intensivtierhaltung bringt Probleme mit sich.
Tierschützer weisen auf die schlechten Bedingungen für die Tiere hin.
Die Art der Haltung bereitet den Tieren Stress.
Krankheiten können sich unter den Tieren schnell ausbreiten.
Deshalb werden die Tiere meistens vorbeugend mit Medikamenten behandelt.
Umweltschützer weisen auf die Umweltbelastung durch Gülle hin.
Die Tiere produzieren viel Gülle.
Die Gülle wird als Dünger auf den Feldern eingesetzt.
Zu viel Gülle auf den Feldern kann jedoch das Wasser im Boden verunreinigen.
Aus diesem Wasser wird Trinkwasser gewonnen.
Seite 84/85: Ökolandwirtschaft – eine Alternative?
Ökologische Landwirtschaft bedeutet, dass der Pflanzenanbau nachhaltig sein muss.Das heißt, man kann viele Jahre anbauen, ohne dass die Umwelt übermäßig belastet wird.
Die Tierhaltung muss artgerecht sein.
Das heißt, die Tiere werden ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten.
Auf den Produkten aus der ökologischen Landwirtschaft ist ein Bio-Siegel.
Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft sind teurer als andere Produkte.
Der Arbeitsaufwand ist sehr groß.
Es werden geringere Mengen produziert.
Die Betriebe verkaufen ihre Produkte häufig im Direktverkauf in Hofläden.
Die Kunden kommen dann auf den Hof und kaufen dort ein.
Manche Bio-Bauern haben auch einen Stand auf dem Wochenmarkt.
Die Transportwege vom Hof zum Markt sind kurz.
Der Hof Maas ist ein Öko-Betrieb.
Der Hof ist ein Mischbetrieb.
Das heißt, es gibt Viehhaltung und Ackerbau.
Bauer Maas baut das Futter für seine Tiere selbst an.
Die Jungtiere stammen aus der eigenen Nachzucht.
Die Kühe sind im Sommer auf der Weide.
Frau Maas treibt sie zum Melken in den Melkstall.
Bauer Maas bearbeitet den Boden schonend.
Er verwendet als Dünger die Gülle aus seinem Betrieb.
Er kauft nur unbelastetes Saatgut.
Er verwendet nur biologisches Pflanzenschutzmittel.
Auf seinen Feldern wachsen Gemüse und Getreide.
Bauer Maas wirtschaftet also im ökologischen Kreislauf.
Auf dem Hof Maas arbeiten viele Arbeitskräfte:
Herr und Frau Maas, 2 Festangestellte, 1 Auszubildender, 1 Praktikantin und 3 Aushilfen.
Zeitweise helfen auch die Kinder.
Es gibt in Deutschland auch viel größere und spezialisierte Ökobetriebe.
Dort wird natürlich auch moderne Technik eingesetzt.
Seite 86/87: Wie kann man sinnvoll einkaufen? Wir haben die Wahl!
Nahrungsmittel kommen aus nah und fern.
Man kann an den Etiketten erkennen,
woher die Nahrungsmittel kommen.
In den Wintermonaten gibt es Äpfel aus China,
Möhren aus Spanien und Erdbeeren aus Marokko.
Die Nahrungsmittel haben oft einen langen Weg hinter sich,
bevor sie bei uns in den Supermarkt kommen.
Der Transport ist genau abgestimmt.
Man spricht von Liefer- oder Transportketten.
Äpfel aus China werden zum Beispiel zunächst in Kühlcontainern von einem Containerschiff transportiert.
Dann werden die Äpfel auf Lkws umgeladen und zu den Großmärkten oder Supermärkten transportiert.
Produkte aus der Umgebung müssen nicht über lange Wege transportiert werden.
Das ist umweltfreundlich.
Die Produkte kommen frisch in die Geschäfte.
Die Kunden kennen die Qualität.
Produkte aus der Umgebung gibt es aber nicht zu jeder Jahreszeit.
Jedes Obst und Gemüse hat seine eigenen Erntezeit.
Man spricht von der Saison.
Wer Obst und Gemüse während der Saison kauft,
schont die Umwelt.
Lange Transportwege werden vermieden.
Außerdem unterstützt man die heimischen Bauern,
wenn man ihre Produkte kauft.
Seite 88/89: Ein Raum verändert sich durch die Landwirtschaft
In der Jungsteinzeit vor etwa 8000 Jahren wurden die Menschen sesshaft.
Vorher waren sie Jäger und Sammler.
Die Menschen betrieben zum ersten Mal Ackerbau.
Sie legten Felder an.
Dazu rodeten sie die Wälder.
Sie bauten Getreide an.
Sie züchteten auch Vieh.
Sie zerrieben das Getreide auf einem Mahlstein zu Mehl.
Sie verarbeiteten das Mehl zu Brot.
Sie kochten auch Brei aus dem Getreide.
Vor etwa 1500 Jahren lernten die Menschen,
den Boden besser zu bearbeiten.
Sie führten die Dreifelderwirtschaft ein.
Sie teilten ihr Ackerland in 3 Felder auf.
Auf 2 Feldern bauten sie an.
Ein Feld lag brach.
Das bedeutet, auf diesem Feld wurde nichts angebaut.
Im nächsten Jahr wechselten sie die Felder.
So konnte sich immer ein Teil des Ackerlands vom Anbau erholen.
Sie erfanden den Wendepflug.
Sie verbesserten das Saatgut.
Sie legten immer mehr Felder an.
Dazu mussten sie weitere Wälder roden oder Sümpfe trockenlegen.
Vor rund 200 Jahren gab es große Verbesserungen in der Landwirtschaft.
Der Mineraldünger wurde erfunden.
Nun konnte man jedes Jahr auf den Feldern anbauen.
Neue Maschinen wurden erfunden.
Die Dampfmaschine ersetzte die Arbeitskraft der Pferde.
Dann wurden Motoren erfunden.
Man brauchte nun immer weniger Menschen.