Zusammenfassung in einfacher Sprache
Seite 230 – Strategien zur Entwicklung. Welcher Weg ist der richtige?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten,
um ein Land wirtschaftlich und sozial zu entwickeln.
Man spricht von Strategien zur Entwicklung.
Man berücksichtigt die Gründe,
die eine Entwicklung hemmen.
Man versucht, diese zu mildern oder zu beseitigen.
Industrieländer und Entwicklungsländer arbeiten zusammen.
Sie wollen gemeinsam Projekte durchführen.
Man spricht von Entwicklungszusammenarbeit.
Länder, die Hilfe geben,
und Länder, die Hilfe bekommen,
sind gleichberechtigt.
Deshalb verwendet man nicht mehr den Begriff Entwicklungshilfe.
Dieser Begriff betont zu sehr die Hilfsbedürftigkeit der Länder.
Sie sollen aber als gleichberechtigte Partner angesehen werden.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat langfristig ein Ziel:
Die Menschen in den Entwicklungsländern sollen unabhängig von Hilfe werden.
Im Gegensatz dazu hilft die Katastrophenhilfe sofort und nur für eine begrenzte Zeit.
Diese Hilfe soll die Grundbedürfnisse von Menschen sichern,
die von Krieg, Naturkatastrophen oder Pandemien betroffen sind.
Neben den staatlichen Organisationen gibt es Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Sie führen auch viele Projekte durch.
Seite 232 – Nachhaltige Entwicklung – Hilfe zur Selbsthilfe
Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Prinzip der Entwicklungszusammenarbeit.
Bei der nachhaltigen Entwicklung wird nicht nur an die Gegenwart gedacht.
Die Entwicklung soll vielmehr auch die Bedürfnisse der zukünftigen Generationen berücksichtigen.
Die Lebensbedingungen der Menschen sollen langfristig verbessert werden.
3 Aspekte gehören zu einer nachhaltigen Entwicklung:
Ökonomie, Ökologie und Soziales.
Ökonomie bedeutet, dass Lösungen für eine langfristige und gerechte wirtschaftliche Entwicklung gefunden werden.
Ökonomie bedeutet, dass die Umwelt nicht geschädigt wird.
Soziales bedeutet, dass die Lebensbedingungen der Menschen dauerhaft verbessert werden.
Die Hilfe zur Selbsthilfe ist ein Mittel,
um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Man zeigt den Menschen,
wie sie selbst ihre Lebensbedingungen verbessern können.
In Kairo werden zum Beispiel junge Männer zu Tischlern ausgebildet.
In Bolivien werden die Bauern in Bewässerungslandwirtschaft geschult.
In Indien gibt es das Barefoot College.
Frauen und Kinder lernen den im Barefoot College den Umgang mit Solarenergie.
Selbstbewusste Frauen sind für die Entwicklung eines Landes wichtig.
Sie müssen gefördert werden.
Die Grameen Bank unterstützt insbesondere Frauen.
Die Bank vergibt Kredite an Frauen.
Die Frauen bauen sich mit den Krediten ein kleines Unternehmen auf.
Sie handeln zum Beispiel mit handwerklichen oder landwirtschaftlichen Produkten.
Die Frauen verdienen eigenes Geld.
Die Frauen können dieses Geld in die Ausbildung ihrer Kinder investieren.
Diese Art der Frauenförderung wirkt sich also auch in anderen Bereichen positiv aus.
Die nachhaltige Entwicklung ist auch das Ziel der Agenda 2030.
Die Agenda 2030 ist eine Art „Weltzukunftsvertrag“.
Die Agenda 2030 wurde 2015 auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen (UNO) vereinbart.
In diesem „Vertrag“ sind 17 Entwicklungsziele vereinbart.
Diese sollen bis 2030 erreicht werden.
Viele staatliche Organisationen und viele Nichtregierungsorganisationen unterstützen Projekte zur nachhaltigen Entwicklung.
Seite 234 – Die Industrie als Entwicklungsmotor
Viele Entwicklungsländer exportieren Rohstoffe und importieren Fertigwaren.
Der Aufbau einer Industrie ist wichtig.
Dann kann man Fertigwaren selbst produzieren.
Vor allem Industrien in Wachstumsbranchen sind günstig.
Die Wachstumsbrachen werden auch in Zukunft überdurchschnittlich wachsen.
Viele Arbeitsplätze entstehen langfristig.
Eine Wachstumsbranche ist zum Beispiel die Informationstechnik (IT).
Wachstumsbranchen sind interessant für ausländische Direktinvestitionen (ADI).
Das bedeutet, dass Firmen aus den Industrieländern in die Industrie in einem Entwicklungsland Geld investieren.
Sie möchten kostengünstig produzieren.
Die Löhne in den Entwicklungsländern sind niedriger als in den Industrieländern.
Die Firmen erhoffen sich auch neue Absatzmärkte für ihre Produkte.
Ausländische Direktinvestitionen haben also immer das Ziel,
Gewinne zu erzielen.
Die Regierungen in den Entwicklungsländern sind interessiert an ausländischen Direktinvestitionen.
Sie wollen, dass Arbeitsplätze geschaffen werden.
Sie wollen Steuereinnahmen.
Sie wollen, dass die Firmen Fachkenntnisse (Know-How) ins Land bringen.
Viele Entwicklungsländer bestehen auf Joint Ventures.
Joint Ventures sind gemeinsame Wirtschaftsunternehmen.
Das Unternehmen aus dem Industrieland liefert das Kapital und das Know-how.
Das Unternehmen aus dem Entwicklungsland liefert die Arbeitskräfte und seine Kenntnisse von den Gegebenheiten im Land.
Es bietet auch den Zugang zum Markt.
Joint Ventures nützen also beiden Seiten.
In Indien hat man zum Beispiel einen Schwerpunkt der Entwicklung auf den Aufbau einer IT-Industrie gelegt.
Die IT-Industrie ist eine Wachstumsbranche.
IT-Zentren wie Bangalore wurden aufgebaut.
Heute hat Indien in diesem Bereich weltweite Bedeutung.
Die ausländischen Konzerne schätzen die gute Ausbildung der Arbeitskräfte und die guten Englischkenntnisse.
Die Lohnkosten sind niedrig.
In Indien werden elektronische Bauteile hergestellt und Software entwickelt.
Von Indien aus werden aber auch Computerzentren in aller Welt betreut.
Seite 236 – Die Förderung der Landwirtschaft
Bestimmte Bereiche der Landwirtschaft gehören zu den Wachstumsbranchen.
In Kenia ist dies zum Beispiel die Produktion von Schnittblumen.
Rosen und Schnittblumen sind begehrte Güter in den Industrieländern.
Wachstumsbranchen sind interessant für ausländische Direktinvestitionen (ADI).
Das bedeutet, dass Unternehmen aus den Industrieländern in die Landwirtschaft in einem Entwicklungsland Geld investieren.
Viele Arbeitsplätze sind durch ausländische Direktinvestitionen in der Produktion von Schnittblumen entstanden.
Die Investoren stammen aus Indien, China, den Niederlanden und Deutschland.
Einige Investoren haben Joint Ventures mit kenianischen Firmen gegründet.
Joint Ventures sind gemeinsame Wirtschaftsunternehmen.
Der Betrieb aus dem Industrieland liefert das Kapital und das Know-how.
Der Betrieb aus dem Entwicklungsland liefert die Arbeitskräfte, das Agrarland und seine Kenntnisse von den Gegebenheiten im Land.
Ein deutscher Rosenzüchter arbeitet zum Beispiel mit einer Firma in Kenia zusammen.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit förderte das Projekt dieser beiden Firmen.
Eine Straße zum Flughafen wurde gebaut.
Die Versorgung mit Strom und Wasser wurde ausgebaut.
Die Projekte sollen die Armut im Land bekämpfen.
Man möchte die Landflucht verringern.
Die Löhne sollen fair sein.
Die Anbaumethoden sollen umweltschonend sein.
Die Lebensbedingungen vieler Menschen im Anbaugebiet der Schnittblumen haben sich grundsätzlich verbessert.
Die Blumenfarmen am Naivashasee in Kenia wurden zunächst aber kritisch gesehen.
Pestizide der Farmen gelangten in den See.
Das einzigartige Biotop war in Gefahr.
Dann baute man eine geregelte Wasserversorgung und Wasserentsorgung.
Die Rosen wachsen unter Kunststoffdächern.
Riesige Flächen befinden sich unter Plastikplanen.
Hier grasten früher Zebras, Giraffen und Nashörner.
Die Rosen werden mit Flugzeugen nach Europa gebracht.
Der Transport belastet die Umwelt.
Es gibt aber auch kleinere Projekte in der Landwirtschaft.
Kleinbauern erhalten eine Förderung.
Eine App hilft ihnen zum Beispiel bei der Bestellung der Felder und beim Verkauf ihrer Produkte.
Seite 238 – Tourismus entwickeln – Chancen und Risiken
Viele Entwicklungsländern fördern den Tourismus.
Sie möchten dadurch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes voranbringen.
Durch den Tourismus werden Arbeitsplätze geschaffen.
Direkte Arbeitsplätze im Tourismus sind Reiseführer und Reiseführerinnen, Hotelangestellte, Busfahrer, Strandhändler und Friseure.
Indirekte Arbeitsplätze gibt es in der Landwirtschaft und in der Baubranche.
Die Landwirtschaft liefert Lebensmittel.
Die Baubranche baut die touristische Infrastruktur auf.
Die Menschen verdienen Geld und können sich ernähren.
Sie zahlen Steuern.
Sie können es sich leisten,
ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Das Land kann die Einnahmen aus dem Tourismus auch in die Regionen investieren,
die weit entfernt von den Touristenzentren liegen.
So kann der Lebensstandard im gesamten Land verbessert werden.
Durch den Tourismus kommt ausländisches Geld ins Land.
Diese Devisen sind für das Land wichtig.
Man kann mit den Devisen wieder Güter im Ausland einkaufen.
Länder wie Kenia nutzen die Naturgegebenheiten und die Kultur.
Sie nutzen ihr touristisches Potenzial.
Kenia hat 60 Nationalparks und Sandstrände.
Badetourismus und Wildsafaris werden angeboten.
Wenn sehr viele Touristen ins Land kommen,
kann es zu Massentourismus kommen.
Seite 240
Der Tourismus kann dazu beitragen,
dass sich eine Region positiv entwickelt.
Der Tourismus ist jedoch keine durchgängig sichere Einnahmequelle.
Unterschiedliche Anlässe können Touristen von einer Reise abschrecken.
Kommen weniger Touristen,
wirkt sich das auf die gesamte Wirtschaft des Landes aus.
Der Tourismus kann allerdings auch negative Auswirkungen haben.
Dies können zum Beispiel Auswirkungen auf die Umwelt und die Kultur der Menschen sein.
Seite 242 – Freier Handel – fairer Handel?!
Die Welthandelsorganisation WTO setzt sich für freien Handel ein.
Zölle auf Waren sollen möglichst gering sein.
Der Handel soll nicht behindert werden.
Viele Länder empfinden den Welthandel als ungerecht.
Sie kritisieren:
Länder, die Rohstoffe exportieren, sind von den Preisen auf dem Weltmarkt abhängig.
Die Terms of Trade verschlechtern sich für viele Länder.
Die Industrieländer wollen noch mehr Waren exportieren.
Die Macht der Konzerne ist groß.
Sie wollen kostengünstig produzieren.
Die Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern am Beginn der Lieferketten sind schlecht.
Der faire Handel ist eine Strategie, um die schlechten Arbeitsbedingungen zu ändern.
Es sollen faire Preise für Exportgüter gezahlt werden.
Es sollen faire Löhne gezahlt werden.
Die Arbeitsbedingungen sollen menschenwürdig sein.
Dadurch sollen die Lebensbedingungen verbessert werden.
Nichtregierungsorganisationen unterstützen die Produzenten beim fairen Handel.
Gesetzliche Maßnahmen wie das Lieferkettengesetz sollen ungerechte Strukturen beseitigen.