Zusammenfassung in einfacher Sprache
Seite 316 – Räume unter dem Druck der Globalisierung, weltweit und in einem Land - Vietnam
Die Entwicklung in der Wirtschaft und Gesellschaft verläuft nicht überall gleich.
Länder und Regionen haben ungleiche Voraussetzungen.
Länder konkurrieren miteinander.
Manche Länder profitieren von der Globalisierung, andere nicht.
So entstehen weltweit Ungleichheiten (Disparitäten).
Auch innerhalb der Länder gibt es Disparitäten.
Manche Standorte im Land profitieren von der Globalisierung.
Sie haben bessere Voraussetzungen als andere Regionen im Land.
Manche Regionen werden von der Entwicklung abgehängt.
So kommt es zu einer Trennung in wirtschaftlich unterschiedlich wichtige Teile.
Man spricht von einer Fragmentierung.
In Vietnam zum Beispiel gibt es eine regionale und eine lokale Fragmentierung.
Es existiert ein Nebeneinander von hoch entwickelten und kaum entwickelten Regionen.
Es gibt Räume, die für die Globalisierung bedeutend sind.
Und es gibt Räume, die für die Globalisierung weniger bedeutend sind.
In den landwirtschaftlich geprägten Regionen gibt es Gebiete mit Anbauprodukten für den Weltmarkt.
Gebiete mit traditionellem Anbau von Reis befinden sich in räumlicher Nähe.
Es gibt die globalen Metropolen Ho-Chi-Minh-Stadt und Hanoi,
aber auch traditionelle Bergdörfer.
In Hanoi gibt es ein modernes Wirtschaftszentrum und Elendsviertel in der Nähe der City.
Seite 318 – Global Cities – das Beispiel Singapur
Die Steuerung der globalen Produktions- und Lieferketten erfolgt von den Global Cities aus.
Global Cities sind Weltstädte.
In den Global Cities befinden sich die Konzernzentralen großer Unternehmen.
Hier erfolgen Design, Entwicklung und Forschung.
Von hier aus werden die Produktionsprozesse gesteuert.
Global Cities sind wichtig für die Weltwirtschaft.
Global Cities sind auch globale Finanzzentren.
Hier haben Banken mit einer weltweiten Bedeutung ihren Sitz.
Global Cities haben auch eine besondere politische Bedeutung.
Hier haben internationale politische Institutionen ihren Sitz.
Global Cities haben auch eine besondere kulturelle Bedeutung.
Hier gibt es viele Museen, Theater und andere kulturelle Einrichtungen,
die auch für Touristen aus aller Welt interessant sind.
Global Cities sind Verkehrsknoten internationaler Transportnetze.
Singapur ist die kleinste und jüngste Global City.
Singapur ist der viertgrößte Finanzplatz der Welt.
Hier haben viele große, multinationale Unternehmen ihren Hauptsitz.
Die Börse von Singapur hat große Bedeutung.
Singapurs Hafen ist der zweitgrößte Containerhafen der Welt.
Singapur gilt als Logistikdrehscheibe des Welthandels.
Die IT-Branche, die Bio- und Gentechnologie sind wichtige Branchen.
Viele internationale Organisationen haben eine Niederlassung in Singapur.
Seite 320 – Wichtige Orte der Globalisierung: Global Cities und Sonderwirtschaftszonen
In vielen Ländern gibt es Sonderwirtschaftszonen (SWZ).
Das sind räumlich abgegrenzte Gewerbeparks,
in denen besondere Bedingungen gelten.
Sonderwirtschaftszonen gibt es in Gebieten,
die besonders gefördert werden sollen.
Der Staat lockt Investoren mit Vergünstigungen.
Vergünstigungen sind zum Beispiel Steuernachlässe und eine gute Infrastruktur.
Die Umweltauflagen sind meistens gering.
Die Löhne sind niedrig.
In den Sonderwirtschaftszonen werden vor allem Waren hergestellt.
Deshalb nennt man sie auch Werkbänke der Welt.
Sonderwirtschaftszonen stehen in einem harten globalen Wettbewerb.
Unternehmen profitieren von den günstigen Bedingungen in Sonderwirtschaftszonen.
Sie können kostengünstig produzieren.
Sie erschließen einen Absatzmarkt.
Der Staat profitiert ebenfalls.
Die Region wird wirtschaftlich entwickelt.
Es werden Arbeitsplätze geschaffen.
Know-how und Technologie kommen ins Land.
Der Staat hat Steuereinnahmen.
Es gibt aber auch Nachteile.
Die Sonderwirtschaftszonen sind von den ausländischen Investoren abhängig.
Steigen die Löhne, steigen auch die Kosten für die Produktion.
Die Arbeitsbedingungen sind oftmals schlecht.
Dann werden Betriebe oft an einen anderen Standort verlagert.
Seite 322 – Globalisierte Regenwälder – die Bedeutung des Palmöl-Booms
Die Weltwirtschaft erfasst auch das globale Ökosystem Regenwald.
Der tropische Regenwald ist die „grüne Lunge“ der Erde.
Der Regenwald bindet Kohlenstoff und gibt Sauerstoff frei.
Die globale Nachfrage nach Palmöl gefährdet den tropischen Regenwald.
Palmöl ist ein sehr vielseitiges und preisgünstiges Pflanzenöl.
Palmöl steckt in jedem zweiten Produkt im Supermarkt.
Palmöl wird in der Industrie gebraucht.
Palmöl wird bei der Produktion von Biosprit verwendet.
Die EU-Länder verbrauchen etwa 22 Milliarden Liter Biosprit im Straßenverkehr.
Außer Palmöl werden auch Raps, Weizen und Zuckerrüben als Energiepflanzen angebaut.
Sollten Lebensmittel wirklich zur Produktion von Biokraftstoff verwendet werden?
Palmölplantagen verursachen gewaltige Umweltschäden.
Tropische Regenwälder werden gerodet, um Plantagen anzulegen.
Der Lebensraum vieler Tiere geht verloren.
Der tropische Regenwald als Kohlenstoffspeicher geht verloren.
Biodiesel aus Palmöl verursacht dreimal so viele klimaschädliche Emissionen wie Diesel aus Erdöl.
Millionen Menschen in Malaysia leben vom Anbau der Ölpalme.
Dort gibt es auch kleine Plantagen von Kleinbauern.
Sie brauchen den Absatzmarkt EU.
Doch die EU will Palmöl zur Gewinnung von Biokraftstoff verbieten.
Die Interessen der Palmölkonzerne, Politiker, Plantagenarbeiter, Kleinbauern, Umwelt- und Tierschutz treffen hier also aufeinander.
Seite 324 – Globale Vernetzungen – nur positiv?
Globalisierung und Digitalisierung haben die Entwicklung der Welt geprägt.
Das rasante Fortschreiten der Vernetzungen hat aber auch Schattenseiten.
Menschen können durch grenzenloses Reisen zum Beispiel Viren verbreiten.
Pandemien können ausbrechen (zum Beispiel Corona).
Die vernetzte Weltwirtschaft bricht durch Pandemien zusammen.
Pandemien fordern viele Todesopfer.
Der globale Austausch von Waren verursacht ökologische Schäden.
Invasive Tierarten breiten sich aus.
Das sind Tierarten, die bei uns nicht heimisch sind.
Sie gefährden die heimische Tierwelt.
Das gilt auch für invasive Pflanzenarten.
Die Marmorierte Baumwanze ist ein Beispiel für eine invasive Tierart.
Die Marmorierte Baumwanze befällt Obstbäume und Gemüse.
Oft werden ganze Ernten vernichtet.
Die Schäden für die Landwirte sind groß.
Der grenzenlose Datenverkehr erzeugt Parallelwelten im Internet.
Das Darknet ist eine Parallelwelt.
Die organisierte Kriminalität nutzt das Darknet.
Seite 326 – Macht die Globalisierung das Leben auf der Erde besser? – Eine Debatte über Gewinner und Verlierer
Die Beurteilung der Globalisierung hängt von der Perspektive ab.
Der Anteil der Armen hat sich global seit 1990 verringert.
Die Gegensätze zwischen Arm und Reich sind aber größer geworden.
Global Cities gelten allgemein als Gewinner der Globalisierung.
Das Waren- und Dienstleistungsangebot ist groß.
Es gibt viele qualifizierte Arbeitsplätze.
Das kulturelle Angebot ist groß.
Global Player sind Gewinner der Globalisierung.
Sie profitieren von den kostengünstigen Produktionsstandorten und dem Weltmarkt.
Insbesondere die Hightech-Konzerne sind Gewinner der Globalisierung.
Kleinunternehmen in Afrika, deutsche Textilunternehmen, Textilnäherinnen in Vietnam und den Verbrauchern in Deutschland kann die Globalisierung aber auch nutzen.
Es gibt aber auch viele Verlierer der Globalisierung.
In Global Cities sind es die kleinen Geschäfte,
die verdrängt werden.
Verliere sind auch die Menschen,
die die Mieten nicht mehr bezahlen können.
Verlierer sind die Arbeiterinnen und Arbeiter,
die für Global Player zu schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten.
Und dennoch sind diese Menschen froh,
überhaupt einen Arbeitsplatz zu haben.
Bewohner ländlicher Gebiete in Entwicklungsländern verlieren ihre Kultur.
Verlierer sind die Arbeitnehmer in Deutschland,
die ihren Arbeitsplatz verlieren.
Verlierer allgemein sind aber auch die Umwelt und das Weltklima.
Seite 328 – Europa – Gemeinsamkeit macht stark
Die Europäische Union (EU) ist neben den USA und China einer der größten Akteure auf dem Weltmarkt.
Der gemeinsame Binnenmarkt ist der zentrale Motor der EU.
Der gemeinsame Binnenmarkt ist einer der größten Wirtschaftsräume weltweit.
Waren können innerhalb der EU zollfrei gehandelt werden.
Dienstleistungen können in jedem Mitgliedsland angeboten werden.
Man kann in jedem Mitgliedsland sein Geld anlegen.
Menschen können die Grenzen ohne Grenzkontrollen passieren.
Die EU ist als Handelspartner stärker als jedes einzelne Land.
Die EU hat einen großen Einfluss bei Verhandlungen.
Sie hat auch eine bedeutende Stellung in der Welthandelsorganisation (WTO).
Die WTO (World Trade Organization) regelt seit 1994 den Welthandel.
Sie greift bei Streitigkeiten ein.
Sie hat 164 Mitgliedsstaaten.
Europäische Unternehmen haben Vorteile durch die Handelspolitik der EU.
Die EU kann erreichen,
dass Zölle und Quoten den Handel mit anderen Ländern nicht behindern.
Quoten sind festgelegte Anteile.
Ein Land kann eine Quote für Importe festlegen.
Das ist dann die maximale Menge,
die importiert werden darf.
Die Unternehmen in der EU können dann nur begrenzt exportieren.
Die EU kann selbst Zölle und Quoten für Waren aus anderen Ländern festlegen.
Das passiert zum Beispiel bei Dumping.
Dumping ist eine Form von unlauterem Wettbewerb.
Produkte werden zu sehr niedrigen Preisen angeboten.
Die Preise liegen unter dem eigentlichen Wert der Produkte.
Europäische Unternehmen haben dann keine Chance im Wettbewerb.
Antidumpingzölle gleichen den Preis wieder an.
Die EU sorgt auch dafür,
dass die importierten Waren den Vorschriften des Verbraucherschutzes entsprechen.
Die EU setzt sich auch für den Umweltschutz ein und fördert eine nachhaltige Entwicklung.
Das Unternehmen Airbus ist ein Gemeinschaftsprojekt der EU.
Mehrere Länder der EU sind am Bau der Flugzeuge beteiligt.
Sie teilen sich die Kosten und das Risiko.
Airbus ist ein Konkurrent des Flugzeugbauers Boeing.
Seite 330 – Veränderungen durch Globalisierung und Digitalisierung – Dresden
Die Digitalisierung verändert Räume.
Dresden ist ein Beispiel dafür.
Forscher und Tüftler gab es schon immer in Dresden.
Die Reiseschreibmaschine, die Kleinbild-Spiegelreflexkamera und viele andere Dinge wurden in Dresden erfunden.
Durch die Globalisierung und Digitalisierung hat sich Dresden zu einem Standort der Hightech-Industrie entwickelt.
Viele Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich hier angesiedelt.
Es ist ein Hightech-Cluster entstanden.
In Dresden gibt es viele Hochschulen.
Das ist ein Vorteil für Hightech-Unternehmen.
Es gibt viele Arbeitskräfte mit Hochschulabschluss.
Es gibt viele Gründerzentren für Start-ups in Dresden.
Es gibt das Netzwerk DRESDEN-concept.
Forschungs- und Kultureinrichtungen arbeiten im Netzwerk zusammen.
Dresden liegt in Sachsen.
Unternehmen der Hightech-Industrie gibt es nicht nur in Dresden.
Leipzig und Chemnitz sind ebenfalls Standorte von Hightech-Unternehmen.
Sachsen hat sich zu einem wichtigen Hightech-Cluster entwickelt.
Seite 332 – Räumliche Disparitäten in der EU – Katalonien und Extremadura
In der EU gibt es Aktivräume und Passivräume.
Aktivräume sind Gebiete mit hoher wirtschaftlicher Leistung.
In Aktivräumen gibt es wichtige Industriebetriebe.
Es gibt eine gute Infrastruktur.
Es gibt viele Schulen und Hochschulen.
Es gibt gut ausgebildete Fachkräfte.
In Spanien ist Katalonien ein Beispiel für einen Aktivraum.
Passivräume sind Gebiete mit geringer wirtschaftlicher Leistung.
Passivräume sind strukturschwache Regionen.
Es gibt wenige Industriebetriebe.
Relativ viele Menschen arbeiten in der Landwirtschaft.
Die Arbeitslosigkeit ist meistens hoch.
In Spanien ist die Extremadura ein Beispiel für einen Passivraum.
Ziel der Regionalpolitik der EU ist es,
die Unterschiede zwischen Aktivräumen und Passivräumen zu verringern.
Passivräume erhalten Fördermittel.
Der französische Wissenschaftler Roger Brunet hat 1989 die räumlichen Disparitäten in Europa in einem Modell dargestellt.
Es ist das Modell der Blauen Banane.
Der wirtschaftliche Kernraum Europas ist die „Blaue Banane“.
Die wirtschaftlichen Aktivräume Europas konzentrieren sich in diesem Kernraum.
Ein hoher Anteil der Bevölkerung lebt in diesem Raum.
Andere Wissenschaftler haben das Modell weiterentwickelt.
Sie haben es an neuere Entwicklungen angepasst.