Zusammenfassung in einfacher Sprache
Seite 302 – Industrie 4.0 – die Digitalisierung der Arbeit
Unternehmen müssen sich im globalen Wettbewerb behaupten.
Sie entwickeln immer wieder neue Konzepte für die Produktion.
Sie entwickeln Strategien,
um die Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen.
Die Digitalisierung verändert die Wirtschaftswelt.
Man spricht von einer vierten industriellen Revolution.
Die Industrie bezeichnet man als Industrie 4.0.
Man setzt in der industriellen Produktion modernste Informations- und Kommunikationstechnik ein.
Die Smart Factory kennzeichnet die Industrie 4.0.
Eine Smart Factory ist eine intelligente Fabrik.
Intelligente Maschinen koordinieren selbstständig die Fertigung.
Roboter kooperieren in der Montage mit Menschen.
Fahrerlose Transportfahrzeuge erledigen eigenständig Aufträge der Logistik.
Leistungsfähige Rechner sind eine Voraussetzung für die Smart Factory.
Die Rechner müssen extrem schnell große Datenmengen verarbeiten.
Die Arbeitswelt verändert sich.
Der Mensch wird zukünftig Hand in Hand mit Robotern und Computersystemen arbeiten.
Der Mensch muss fast gar nicht mehr direkt anwesend sein.
In der Industrie 4.0 wird auch künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt.
Die künstliche Intelligenz ahmt die menschliche Intelligenz nach.
KI-Systeme sind Software, Maschinen oder Roboter,
die eigenständig Aufgaben erledigen.
Der Mensch braucht die Schritte nicht mehr zu programmieren.
Die Systeme lernen und programmieren sich selbst.
Künstliche Intelligenz ist zum Beispiel in der Automobilindustrie im Einsatz.
Die Unternehmen möchten möglichst kostengünstig produzieren.
Nur so können sie mit anderen Unternehmen konkurrieren.
Viele Unternehmen erledigen viele Arbeitsschritte nicht mehr selbst.
Sie vergeben diese Arbeitsschritte an Firmen,
die in diesem Bereich kostengünstiger arbeiten können.
Man spricht von Outsourcing,
also dem Auslagern von Arbeitsschritten.
Zulieferer produzieren Einzelteile,
aber auch komplette Bausätze.
Die Zulieferer liefern die Teile zeitgenau an das Produktionsband.
Man spricht von Just-in-time-Lieferung.
Die Unternehmen sparen Kosten für die Lagerhaltung.
Die Unternehmen sind allerdings abhängig von den Lieferanten.
Die Autobauer brauchen die Autoteile genau zu einem bestimmten Zeitpunkt (just-in-time).
In der Corona-Krise hat sich gezeigt,
dass dieses Prinzip sehr riskant ist.
Kann ein Zulieferer nicht liefern,
weil er mitten in der Pandemie steckt,
steht die Produktion still.
Viele Unternehmen überlegen bereits,
ob sie Just-in-time aufgeben sollen.
Das Outsourcing hat einen weiteren Nachteil.
Das Verkehrsaufkommen erhöht sich.
Die Umweltbelastung nimmt zu.
Seite 304 – Wie sieht die Industrie von morgen aus?
Der 3D-Druck löst möglicherweise eine neue technologische Revolution aus.
Man muss Güter nicht mehr transportieren.
Man kann sie als digitales 3D-Modell per Internet an jeden Ort der Welt schicken.
Man spart Transportkosten.
Die Kosten für die Produktion sind überall gleich.
Man könnte wieder in Deutschland produzieren.
Einzelteile kommen dann nicht mehr von Zulieferern aus dem Ausland.
Einzelteile werden am Ort der Produktion gedruckt.
Der 3D-Druck spart Zeit.
Man braucht auch keine Lagerfläche.
Die Produktion richtet sich nach dem Bedarf.
Man braucht nur das benötigte Rohmaterial.
Mit 3D-Druckern werden Kunststoffe, Metalle und andere Grundstoffe zu neuen Objekten verschmolzen.
Einige Markenhändler aus dem Bereich Sport nutzen bereits die 3D-Technik.
Der Kunde kann vor Ort oder über das Internet seine Wünsche nennen.
Der Schuh wird digital konzipiert.
Der ausgewählte Einzelhändler druckt den Schuh und verkauft ihn.
Die klassische Lieferkette gibt es dann nicht mehr.
Die Digitalisierung gefährdet Arbeitsplätze.
Es gibt weniger Jobs, für die man keine oder nur eine kurze Ausbildung braucht.
Je besser die Ausbildung ist,
desto sicherer ist der Arbeitsplatz.
Arbeitsplätze werden sich in Richtung Dienstleistung verlagern.
Im Dienstleistungsbereich wachsen die Zahlen der Beschäftigten.
Seite 306 – Ein Raum erfindet sich immer wieder neu – das Ruhrgebiet
Große Vorkommen an Steinkohle waren die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets.
Die Eisen- und Stahlindustrie siedelte sich an.
Das Ruhrgebiet erlangte die größte Bedeutung vor und während des Zweiten Weltkriegs.
Ab 1957 kam es zu einer wirtschaftlichen Krise im Ruhrgebiet.
Importierte Kohle war kostengünstiger als die heimische Kohle.
Andere Energieträger wie Erdöl und Erdgas gewannen an Bedeutung.
Viele Bergwerke und Hüttenwerke wurden geschlossen.
Zu dieser Kohlekrise kam später die Stahlkrise hinzu.
In den 1970er-Jahren sank der Preis für Stahl auf dem Weltmarkt.
Kunststoffe und Aluminium ersetzten in vielen Bereichen den Stahl.
Die Schwäche des Ruhrgebiets war die Monostruktur.
Alle Bereiche der Wirtschaft waren auf den Bergbau und die Eisen- und Stahlindustrie ausgerichtet.
Dies musste sich ändern.
Die Struktur der Wirtschaft musste verändert werden.
Ein Strukturwandel war notwendig.
Dieser Strukturwandel sollte durch eine Diversifizierung erreicht werden.
Diversifizierung bedeutet, dass viele verschiedene Industrien angesiedelt werden.
Im Ruhrgebiet waren das die chemische Industrie, der Maschinenbau, der Fahrzeugbau und die Elektrotechnik.
Auch der tertiäre Sektor wurde gefördert.
Universitäten wurden gebaut und Technologieparks eingerichtet.
Einkaufszentren und Freizeitanlagen entstanden.
So konnten viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Das ehemalige Zechengelände Dannenbaum in Bochum ist ein Beispiel für den Strukturwandel.
Von 1860 bis 1958 förderte man hier Steinkohle.
Das Unternehmen Opel eröffnete 1962 ein Automobilwerk auf dem ehemaligen Zechengelände.
Das Opel-Werk wurde 2014 geschlossen.
2019 eröffnete der Logistiker DHL ein Paketzentrum auf dem ehemaligen Opel-Werksgelände.
Eine neue Universität entstand in Bochum.
Technologieparks wurden eingerichtet.
Man baute Einkaufszentren und Freizeitanlagen.
So entstanden viele neue Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich.
Seite 308 – Das Ruhrgebiet – modern und innovativ
Heute gehört das Ruhrgebiet zu den Regionen mit der größten Dichte an Hochschulen in Europa.
Innovative Unternehmen aus der Informationstechnologie, der Mikro- und Nanotechnik, der Logistik und der Biomedizin haben hier ihren Standort.
Das Ruhrgebiet bietet außerdem optimale Bedingungen für Start-ups.
Das sind neu gegründete, noch kleine Unternehmen.
Sie entwickeln innovative Geschäftsideen.
Das Netzwerk aus Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen und die gute Infrastruktur sind von zentraler Bedeutung für sie.
Dortmund ist zu einem attraktiven Standort für die Hightech-Industrie geworden.
Dortmund bietet Fachkräfte, Know-how, Unterstützung vor Ort und ein Netzwerk an Partnern.
Fachkräfte werden in den IT-Studiengängen der Universität und Fachhochschulen ausgebildet.
Die Forschung an der Universität, an den Hochschulen und in den Forschungsinstituten liefert das Know-how.
Technologieparks wurden eingerichtet.
Ausländische Unternehmen werden bei der Ansiedlung unterstützt.
Es gibt ein Netzwerk aus 800 IT-Unternehmen.
Für Gründer und junge Unternehmen gibt es ein Expertennetzwerk.
Seite 310 – Auf den Standort kommt es an!
Ein Industriebetrieb wählt seinen Standort so aus,
dass er möglichst günstig produzieren kann.
Er berücksichtigt bei der Wahl des optimalen Standorts viele Faktoren.
Sie werden als Standortfaktoren bezeichnet.
Es gibt harte und weiche Standortfaktoren.
Harte Standortfaktoren wirken sich direkt auf die Kosten in der Produktion aus.
Ein Unternehmen kann also an einem Standort mit vorteilhaften harten Standortfaktoren kostengünstig produzieren.
Weiche Standortfaktoren beziehen sich vor allem auf die Lebensqualität einer Region.
Ein Unternehmen berücksichtig auch die weichen Standortfaktoren.
Die Arbeitskräfte sollen sich wohlfühlen und dem Betrieb treu bleiben.
Zu den harten Standortfaktoren gehören:
Grundstück, Rohstoffe, Verkehrswege, Kommunikationsanbindung, Marktnähe, Energie, Arbeitskräfte, Entsorgung, Wirtschaftsförderung und die Nähe zu Zulieferern.
Zu den weichen Standortfaktoren gehören:
Wohnqualität, Image der Region, Freizeitangebot, Bildungsangebot, Umweltqualität, Kulturangebot und Dienstleistungsangebot.
Der Wettbewerbsdruck zwingt Unternehmen dazu,
weltweit nach geeigneten Standorten zu suchen.
Unternehmen wählen ihren Standort häufig in Clustern.
In einem Cluster gibt es viele Unternehmen und Institutionen aus einem bestimmten Wirtschaftszweig.
Sie befinden sich in räumlicher Nähe.
Das kann zum Beispiel die Automobilindustrie sein.
Die Unternehmen sind häufig Konkurrenten.
Sie kooperieren aber in bestimmten Bereichen miteinander.
Ein Cluster ist eine Art Netzwerk.
Autobauer, Zulieferer, Forschungseinrichtungen und Behörden arbeiten zum Beispiel in einem Automobilcluster eng zusammen.
Cluster tragen dazu bei,
dass neue Ideen und Techniken entwickelt werden.
Die Unternehmen haben dann einen Vorteil im Wettbewerb.
Seite 312 – Die Automobilindustrie – weltweite Standorte
Unternehmen suchen weltweit nach Standorten.
Sie wollen unter anderem neue Märkte erschließen.
BMW produziert zum Beispiel an 31 Standorten weltweit.
Die Standorte liegen in 14 Ländern.
BMW arbeitet in China zusammen mit einem chinesischen Partner-Unternehmen.
Beide Unternehmen bilden ein Joint Venture.
Die chinesische Regierung kontrolliert Joint Ventures.
Bis 2022 besteht in China eine Joint-Venture-Pflicht für Autobauer.
China ist am Know-how der ausländischen Firmen interessiert.
BMW und andere Unternehmen sind am Absatzmarkt China interessiert.
Wirtschaftszonen in Osteuropa bieten Standortvorteile für die Automobilindustrie.
Die Lohnkosten sind gering.
Die Arbeitskräfte sind qualifiziert.
Es gibt Steuervergünstigungen.